Rotorman's Blog

Galaktische Lümmeltüten, rauchende
Krähen und Klopapier aus dem Oval Office

Bond-Gericht

Es kann nur einen geben! Das Oberverwaltungsgericht in Koblenz hat die Klage eines Bad Marienbergers abgewiesen, der seinen Namen in „James Bond“ ändern lassen wollte.

Von Jürgen Heimann

Der tägliche Wahnsinn hat Methode und ist längst Programm. Wobei sich die Frage stellt, wer denn nun einen an der Klatsche hat. Sind die anderen verrückt, oder ist man es vielleicht selbst? Da sind die Grenzen mitunter fließend. Aber wer sich durch die Nachrichtenticker im Internet klickt, darf sich beruhigt zurücklehnen. Bekloppt sind eindeutig die anderen. Meistens jedenfalls. Die Flut an Irrsinnsmeldungen, die dort im Laufe des zu Ende gehenden Jahres aufgepoppt sind, war wieder einmal gigantisch. Der skurrile Output, den die  Abgedrehten dieser Welt Tag für Tag aufs Neue generieren, ist enorm.

Da war der Westerwälder, der sich, angeblich auf Anraten seiner Ärzte, in James Bond hatte umtaufen lassen wollen. Aber es kann ja nur einen geben. Der 33-jährige holte sich beim Verwaltungsgericht in Koblenz einen Korb. Dort hatte er geklagt, nachdem die Verwaltung seiner Heimatgemeinde  Bad Marienberg eine entsprechende Namensänderung zuvor schon abgelehnt hatte.

4.100 Euro Schmerzensgeld sprach das Oberlandesgericht Düsseldorf einem 45-Jährigen zu,  der in einer Tierhandlung zwar nicht von einem Affen, aber einem Papagei gebissen worden war  – und sich anschließend für sieben Wochen krank- und arbeitsunfähig hatte schreiben lassen. In der ihm zuerkannten Entschädigungssumme war der Verdienstausfall schon berücksichtigt. Dabei hatte sich der Versicherungskaufmann in dem Zoofachgeschäft nur einen Goldhamster kaufen wollen. Was er dann nach der tierischen Attacke trotzdem tat.

smartphones-hund

Der mit reichlich Taschengeld gesegnete Sohn eines chinesischen Milliardärs hat seinem Hund „Coco“ sieben teure Smartphones gekauft. Dabei ist der Kläffer viel zu blöd zum Telefonieren.

Gleich drei Mal innerhalb von knapp einer Stunde ist ein Mann in NRW in ein und dieselbe Radarfalle gerauscht. Statt der erlaubten 70 km/h hatte der Flitzer dabei 126, 122 und 106 Sachen drauf. Das  kostete ihn 600 EUR. Außerdem winken fünf Flensburg-Points sowie zwei Monate Fahrverbot. Dem westfälischen Lewis-Hamilton-Ableger war auf dem Weg zur Arbeit eingefallen, dass er sein Lunchpaket daheim vergessen hatte. Und er war sowieso schon spät dran gewesen.

Verkehrssünder mit Spendierhosen

Die Dortmunder Polizei bekommt pünktlich zum 22. eines jeden Monats 30 EUR überwiesen. Und fahndet inzwischen auch via Facebook-Aufruf nach dem Spender. Im Januar hatten die Ruhrpott-Sheriffs einem polnischen Autofahrer ein entsprechendes Knöllchen verpasst, weil dieser ohne Anschnallgurt unterwegs gewesen war. Das Verwarnungsgeld hatte damals ein Freund des Verkehrssünders per Banktransfer beglichen und dabei wohl irrtümlich einen Dauerauftrag generiert. Seitdem sprudelt die  Geldquelle unaufhörlich. Beide Männer sind unbekannt verzogen.

Nicht auf den Yuan gucken muss der Sohn des chinesischen Geschäftsmannes Wang KJialin. Papi ist schließlich mehrfacher Milliardär. Entsprechend üppig fällt das Taschengeld aus. Davon kaufte der Junior seinem Hund Coco gleich sieben iPhones im Wert von umgerechnet 7.000 US-Dollar. Und der Kläffer kann noch nicht einmal telefonieren. Ein paar Dosen mit saftigem Chappi wären ihm wohl lieber gewesen.

Street-View: 1.600 Dollar für eine entblößte Titte

Streetview

45.000 kanadische Dollars wollte ein unfreiwilliges Busen-Model kassieren, weil sie von einem zufällig vorbeikommenden Street-View-Fahrzeug abgelichtet worden war. Der auf der Treppe ihres Haues sitzenden Frau war just in dem Moment, als der Kamerawagen vorbeibrummte, eine Titte aus der Bluse gehüpft. Sie bekam 1.600 Bucks für den Teil-Strip zugesprochen.

Um Geld ging es auch in einem sich über viele Jahre hinziehenden Prozess, den eine Kanadierin wegen Verletzung ihrer Privatsphäre gegen Google angestrengt hatte. Die Dame fühlte sich blamiert und kompromittiert, nachdem sie sich, auf der Außentreppe ihres Hauses sitzend, mit halb entblößter Brust auf Street View wiedergefunden hatte. Eine Titte war, von ihr unbemerkt, ausgerechnet in dem Moment aus der Bluse gehüpft, als das Kamerafahrzeug am Haus vorbeifuhr. Den unfreiwilligen Teil-Strip wollte sich die Frau vom Internet-Multi mit 45.000 kanadischen Dollars vergüten lassen. Weil sie in Folge schließlich von ihren Arbeitskollegen massiv gehänselt worden sei und sich viele anzügliche Bemerkungen habe anhören müssen. Ein Gericht befand, mit 1.600 Bucks sei das Freizeit-Model angemessen entschädigt. Und so schön war der Busen ja auch nicht.

Tüten-Tonis für 21 Orgasmen

Immense Erwartungen bei einschlägigen Usern hat ein Berliner Kondomhersteller geweckt, der auf seinen mit sieben Tüten-Tonis bestückten Packungen damit warb, der Inhalt reiche für 21 Orgasmen. Der Geschäftsführer der Firma machte folgende Rechnung auf: Eine Frau könne bei der Verwendung eines solchen Ständermantels  zwei Orgasmen bekommen. Dazu käme dann der Höhepunkt des Mannes. Macht drei. Das Ganze mit sieben multipliziert – so viele Lümmeltüten beinhaltet ja die Packung – ergibt 21. Ganz einfach. Die Richterin am Düsseldorfer Landgericht hatte in ihrem Liebesleben wohl andere Erfahrungen gemacht. Weshalb sie sich von dieser arithmetischen Glanztat auch nicht sonderlich beeindruckt zeigte. Die Botschaft hörte die Frau wohl, doch ihr fehlte der Glaube. Möglicherweise wird sie mit ihrem Menne daheim noch mal ein ernstes, klärendes Wörtchen reden, verfügte aber vorsorglich, dass der Präserproduzent die inkriminierte Verheißung nicht mehr auf den Verpackungen seiner Überzieher drucken darf.

Das sei Irreführung der Verbraucher, hieß es in der Urteilsbegründung.  Außerdem könnten dadurch gerade auch unerfahrene User dazu verleitet werden, Pariser mehrmals zu verwenden – in welchen zeitlichen Intervallen auch immer. Unabhängig davon gilt aber nach wie vor die Maxime: Wer sich kein Kondom leisten kann, kann sich kein Kondom erst recht nicht leisten. Allerdings: Von der Vorstellung, dass Verhüterlis immer und überall sicheren Sex garantieren, sollte man(n)n sich lieber verabschieden. Der 37-jährige John M. Fitzgerald trug einen solches, als er in Minnesota vom Ehemann der Frau erschossen wurde.

Nahkampfsocken  aus den Weiten des Alls

Galactic Cap

Mit seiner interstellaren Gülle-Hülle will ein amerikanischer Erfinder den Präser-Markt revolutionieren. Der Konstrukteur hofft auf Fördergelder der Gates-Stiftung. Seit den 1950-er Jahren hat es bei der Entwicklung der Rasmmelbeutel keine technologischen Fortschritte mehr gegeben.

Um ein Gummi im Mini-Format handelt es sich beim “Galactic Cap”, mit dem ein US-amerikanischer Erfinder den Markt für Nahkampfsocken revolutionieren will. Das Ding sieht in etwa so aus wie es heißt. Es ähnelt einem kleinen Hütchen, wie es auch in alten Star-Trek-Folgen auf dem Kopf eines Außerirdischen Platz gefunden hätte. Es bedeckt gerade mal die Penisspitze. Eichelkranz und Schaft bleiben frei. Damit sei der Sex besonders gefühlsecht,  behauptet der kreative Konstrukteur. Das lustige Hütchen, ein klassischer Vertreter der sogenannten “Barrieremethode”, besteht aus zwei Teilen. Einem dünnen Film in U-Form auf Polyurethan-Klebstoff-Basis und einer kleinen Kappe, die auf dem Film haftet und abnehmbar ist.

Erfinder Charles Powell hofft auf finanzielle Starthilfe durch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. Die hat ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar für Vorschläge zum „Kondom der Zukunft“ ausgelobt. Vielleicht will der Microsoft-Gründer damit ein klein wenig Wiedergutmachung leisten dafür, dass er Generationen von Windows-Nutzern zur Verzweiflung getrieben hat. Was die Entwicklung  bei den Rammelbeuteln angeht, hat es seit den 1950-er Jahren keine nennenswerten technologischen Fortschritte mehr gegeben. Powell bewirbt seine intergalaktische Gülle-Hülle übrigens mit dem Slogan: “The future of pleasure”.

Currywurst mit Pommes aus dem 3 D-Drucker

Und in der Küche hat die, also die Zukunft, längst begonnen. Letzter Schrei ist ein 3D-Drucker, der Snacks ausspuckt. Hors d’œuvre aus Paste, Pulver, Gel und flüssigen Zutaten lassen sich damit im Handumdrehen herstellen. Entwickelt wurde das allerdings noch nicht gänzlich ausgereifte Konstrukt an der Columbia University in New York. Mal gespannt, wann das erste Gerät in der Pommes-Bude meines Vertrauens auftaucht. Von einer Currywurst in 3D habe ich schon immer geträumt.

Wo Krähen Zigarettenkippen sammeln

Krähe Kippen

In den Niederlanden werden Krähen darauf trainiert, auf Gehwegen und in Parks achtlos weggeworfene Zigarettenkippen aufzusammeln. Pro Stück gibt’s eine Erdnuss als Belohnung.

Während die Oranjes, unsere lieben käsköppigen Nachbarn, auf einem anderen Feld Einfallsreichtum und Innovationsfreude  zeigen. Die Tulpen-Heinis  sind ja bekannt dafür, gut zu Vögeln zu sein. Ein niederländisches Start-up will jetzt Krähen darauf trainieren, Zigarettenstummel in Parks und auf Gehwegen aufzusammeln.  Die Kippen scheinen dort ein echtes Ärgernis zu sein. An einem „Crowbar“  genannten Automat können die schwarzen Cleverle ihre Beute abliefern und bekommen im Gegenzug zur Belohnung eine Erdnuss. Erste Feldversuche waren vielversprechend. Die schlauen Huckebeins lernen schnell. Allerdings steckt das Projekt noch in der Entwicklungsphase. Vor allem soll geklärt werden, ob der Job nicht am Ende gesundheitsschädlich für die Tiere ist. Oder ob sie dadurch auf den Geschmack kommen und selbst mit dem Rauchen anfangen…

Papagei-Radar

Mit 45 Sachen ist ein entflogener Papagei durch den unteren Luftraum einer Tempo-30-Zone in Zweibrücken gedüst und dabei geblitzt worden. Das hätte den schrägen Vogel 200 Euro Bußgeld und ein Monat Flugverbot kosten können. Er konnte aber nicht identifiziert werden.

Ach ja, da war auch noch der daheim ausgebüxte Papagei, der in Zweibrücken in eine Radarfalle der Polizei rauschte. Die uniformierten Sheriffs hatten sich in einer Tempo-30-Zone auf die Lauer gelegt, als der bunte Piepmatz mit 43 Sachen durch den Messbereich heizte und die Kamera auslöste. Bei der späteren Auswertung des Beweismaterials staunten die beamteten Raubritter der Landstraße dann Bauklötze. Den schrägen Vogel hätte das 200 Euro Bußgeld und ein Monat Fahr- bzw. Flugverbot kosten  können, zwei Punkte in Flensburg inklusive.

 Ein Papagei als Zeuge vor Gericht

“Bud”, ein grau gefiederter Artgenosse des Temposünders, könnte in den USA bei einem Mordprozess als Kronzeuge dienen. Herrchen war in seinem Haus in Ensley Township im Bundesstaat Michigan durch fünf Schüsse getötet worden. Seine Frau hatte einen Kopfschuss schwer verletzt überlebt. Das Tier ging in die Obhut der Ex-Frau des Ermordeten über. Die neue Besitzerin berichtete in Folge, der redselige Vogel würde ständig ein Streitgespräch zwischen einem Mann und einer Frau rezitieren. Der Graupapagei ahme dabei die Stimme des Getöteten nach und zitiere ihn mit den Worten “Don’t fucking shoot” (“Nicht schießen”) Der Staatsanwalt überlegt nun, den Vogel als Zeuge zu laden. Das wäre ein Präzedenzfall in der US-amerikanischen Justizgeschichte.

Donald Trump für’n Arsch

Weißes Haus

Scheißhaus-Parolen: Donald Trump für’n Arsch. Toilettenpapier mit dem Konterfei des US-Präsidenten entwickeln sich zum Verkaufsschlager.

Nun gibt es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ja auch eine unbegrenzte Anzahl an Spinnern. Das fängt schon im Weißen Haus an. Was der US-Präsident da täglich via Twitter von sich gibt, ist meist für’n Arsch. Dem hat ein cleverer Geschäftsmann jetzt entsprechend Rechnung getragen. Er bietet Toilettenpapier an, das mit Trumps  intellektuellem Output bedruckt ist. Somit machen dessen als Weis- und Wahrheiten getarnten Fake-News doch noch irgendwie Sinn – als Scheißhausparolen. Amazon bietet inzwischen auch Toilettenpapier an, das mit dem Konterfei des Ober-Amis versehen ist. Einem Porträt je Blatt. Zwei Rollen kosten 3,99 Euermänner.  Allein der Gedanke, sich mit dem Clown aus dem Oval-Office den Hintern abzuwischen, hat  schon etwas Bestechendes. Und diese Rektalservietten hängen ja in der Regel auch in unmittelbarer Nähe der Kloschüssel. In selbige kann sich der Benutzer dann gleich übergeben, sollte ihm das Motiv auf den Analtaschentüchern Übelkeit verursachen.

Shitpaper der Schmirgelklasse A

Diese Gefahr besteht bei den Japsen nicht. Im Land der aufgehenden Sonne hat man andere Probleme mit den Schachtlappen. Die gelten als beliebtes Diebesgut und verschwinden immer häufiger aus öffentlichen Toiletten. Deshalb sind viele Kommunen dazu übergegangen, ihr Shitpaper der Schmirgelklasse A durch Vorhängeschlösser zu sichern. Wäre Trump jedoch auch auf den japanischen Böllerpappen abgebildet, kein Mensch würde sie klauen.

Der Deal-Maker aus dem Dumpf-Tower gilt ja als ziemlich selbstverliebter Fatzke. So etwas färbt zwangsläufig auf seine Landsleute und Wähler ab. Besonders auf die Rednecks in den engen, vornehmlich im Bible-Belt zu verortenden Tälern der Ahnungslosen. In Ohio hat sich jetzt ein zur Fahndung ausgeschriebener Straftäter aktiv an der Suche nach sich selbst beteiligt und der Polizei ein angeblich besseres Fahndungsfoto von sich  geschickt. Die bisher verwendete Aufnahme sei einfach schrecklich und werde ihm nicht gerecht, begründete der eitle Pfau seine Initiative. Und dabei wollen wir es an dieser Stelle erst mal bewenden lassen.

 

 

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