28. August 2022
von Juergen Kommentare deaktiviert für Neu in Hirzenhain: Freier Eintritt im attraktiven Spaß- und Erlebnisbad mit FKK-Bereich inklusive
Nachdem der Bund der Steuerzahler seit Jahren regelmäßig moniert, dass das Eschenburger Panorama-Bad in Eibelshausen überdimensioniert sei, und die Betriebs- und Unterhaltungskosten ziemlich einseitig verteilt sind, was, nebenbei bemerkt, die Gebührenzahler Jahr für Jahr Unsummen kostet, haben die Hirzenhainer jetzt eine ganz pragmatische Lösung gefunden, wie die Kuh vom Eis zu schieben wäre.
Man/frau soll ja nicht nur meckern und schimpfen. Obwohl es dafür aktuell in Hirzenhain Gründe genug gibt. Hier läuft so einiges quer und schief. Die Parallelität der Ereignisse zerrt an den Nerven der Leute, die nun einmal dazu verdammt sind, hier zu wohnen und zu leben. Da wird derzeit die Ortsdurchfahrt ausgebaut bzw. saniert, was zu chaotischen Situationen führt, weil die meist kurzfristig und temporär verfügten Umleitungen selbst ausgewiesene Kenner der örtlichen Verhältnisse vor Probleme stellt. In der Regel empfiehlt es sich, morgens erst einmal bei Google-Maps nach zu schauen, auf welchem (Um-)Weg man zum Metzger gelangen kann, oder zum örtlichen Bäcker, oder zum Blumenladen. Wer die Pommesbude auf dem Zielradar hat, muss ebenfalls flexibel sein und über Improvisationstalent verfügen. Und dann wühlen sich auch noch Arbeiter in den Untergrund, um Glasfaserkabel zu verlegen. In Hihai wird das Tor zur digitalen Welt momentan ja weit aufgestoßen, was natürlich in erster Linie das Verdienst unserer Bürgermeisters ist, der, sofern ich dessen Verlautbarungen im Schlemper-Blättchen richtig interpretiere, das Glasfaser-System und die ihm zugrunde liegende Technik ja auch noch selbst erfunden hat.
Unser neuer, beim gemeindlichen Ordnungsamt angestellter und aus dem Siegerland stammender Hilfspolizist ist ja – viele Hirzenhainer haben es inzwischen schon bemerkt – voll motiviert (und ambitioniert). Der hat ja sogar Eltern, die in ihren Autos vor dem örtlichen Kindergarten auf das Mittags-Pausensignal für ihren Nachwuchs warteten, Knöllchen verpasst. Strange! Der Knabe liefert sich mitunter Verfolgungsjagden mit Kfz-Fahrern/-innen, die sich trotz Sperr- und Verbotsschildern an den Absperrungen, die im Zuge des Ortsdurchfahrts-Ausbaues errichtet worden sind, vorbei mogeln. Gut, damit hat der taffe Kommunal-Sheriff natürlich seine Kompetenzen eindeutig überschritten. Die lokale Ordnungspolizei darf den ruhenden Verkehr überwachen, nicht aber den fließenden. Aber bei uns in Hirzenhain ist ja derzeit sowieso alles im Fluss. Da gehen die Uhren halt etwas anders.
Dass der Stoff, aus dem die dramatischen Emotionen erwachsen, auch als Musical-Adaption funktioniert, hatten die Thunerseespiele bereits 2013 eindrucksvoll bewiesen. Mit einer hochkarätigen Cast: Pia Douwes, Uwe Kröger, Ethan Freeman, Norbert Lamla, Dean Welterlen und anderen Speerspitzen der klangvollen Bewegung. Aber die Tecklenburger Freilichtspiele setzen in dieser Saison noch einen drauf. Die alte Dame, die der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrematt Mitte der 50-er Jahre ersonnen und zum Leben erweckt hatte, ist aktuell im Münsterland zu Besuch – auf Deutschlands größter Musical-Freilichtbühne. Zum ersten Mal hierzulande überhaupt.
Der (längst fällige) Ausbau der Hirzenhainer Ortsdurchfahrt geht in die zweite Woche. Und die Postboten kriegen abends schon Alpträume, weil sie nicht wissen, wie sie aufgrund der oft spontan geänderten Verkehrsführungen am nächsten Morgen wo, ob und wie überhaupt zu ihrem Ziel gelangen sollen. Da helfen auch Google-Maps und ein gutes Navi der gehobenen Preisklasse nicht weiter. Früher oder später stehen die Briefe- und Päckchenverteiler vor verschlossenen Türen bzw. gesperrten Zufahrten. Das ihnen von oben auferlegte Pensum ist ja schon zu normalen Zeiten ziemlich sportlich… Aber jetzt? Die Zeiten werden rauer. Oder halt „The Times They Are a-Changin’“ nuschelte Robert Zimmerman, der sich heuer Bob Dylan nennt, weiland ins Mikro.
Ganz so investigativ, kritisch und bissig, wie sich das die Bürgerinitiative gewünscht hätte und wie es noch beim Dreh aussah, als könne er es werden, ist der Hessenschau-Bericht über den Hirzenhainer Straßenbeitragsskandal vom vergangenen Samstag jetzt wieder nicht ausgefallen. Aber die Publicity ist unbezahlbar. Jetzt weiß das ganze Land, mit welcher Unverfrorenheit die Gemeinde Eschenburg bei ihren Bürgern abkassieren will. Bis zu 44. 000 Euro sollen einzelne anteilig für den Luxusausbau des kleinen kaum befahrenen Anliegerwegs berappen.
Vorsicht. Wenn unser neuer Hilfspolizist das sieht, setzt es eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. Kann einem nämlich als wilde Müllablagerung angekreidet werden.
Von Jürgen Heimann
Ich gebe zu, auch ich schaue gerne in jene kleinen, am Straßenrand deponierten Wunder- und Geschenkkisten. In denen freigiebige und großzügige Mitmenschen Sachen deponieren, die sie selbst nicht mehr gebrauchen können, die aber zu schade zum Wegwerfen sind. Da kann man sich dann bedienen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Und da finden sich mitunter echte Schnäppchen. Beispielsweise ein von Rosamunde Pilcher handsigniertes Buch „Fifty Shades of Grey“, oder eine Schnabeltasse, aus der Keith Richards nach dem Entfernen seiner Polypen Kamillentee getrunken hat. (Gut, da waren vermutlich auch noch andere Substanzen drinne). In der Tasse, nicht den Polypen.
Sie waren etwas spät dran, weil sie zuvor noch in Linden bei Andreas Schneider, dem Initiator der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Bürgerinitiativen für ein „Straßenbeitragsfreies Hessen“, vorbeigeschaut und diesen interviewt hatten. Und sie fanden den „Tatort“ auf Anhieb, trotz der chaotischen Verkehrsführung, die derzeit in Hirzenhain die Nerven blank liegen lässt. Ein gutes Navi ist doch etwas wert. Das Fernseh-Team des Hessischen Rundfunks hatte viel Zeit mitgebracht, um sich von den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Unterm Klein-Loh“ die Lage schildern zu lassen. Und die ist besch….en.
Die meisten werden es gar nicht bemerkt haben. Ich auch nicht. Ab er der Erich Schertler vom Bahnhof, dieser alte Fuchs, der hatte es sofort gesehen. Gut, der Mann war auch Jahrzehnte lang Gymnasiallehrer in Herborn. Für Physik und Chemie. Hat aber ab und an auch Deutsch in Vertretung unterrichtet. Kennt sich also in Rechtschreibung aus. Hessen Mobil weniger.
16. August 2022
von Juergen Kommentare deaktiviert für „Heute wir, morgen Ihr“: Bürgerinitiative richtet Hilfsappell an die Bevölkerung der Gemeinde Eschenburg
Der Widerstand wächst und formiert sich. Widerstand gegen die völlig überzogene Ausbauplanung der Gemeinde Eschenburg für die kleine Anliegerstraße „Unterm Klein-Loh“ im Ortsteil Hirzenhain. Der 280 Meter lange Weg soll auf fünf Meter verbreitert und mit einem Gehsteig versehen werden. Da bei gibt es hier so gut wie keine Fußgänger. Und wenn dort vier, fünf Autos pro Tag rollen, ist das schon viel. Die Anwohner sollen die Zeche begleichen. In einem Fall mit einem Straßenausbaubeitrag in Höhe von 45.000 Euro. Das dürfte die Familie in den Ruin treiben.