Gemessen an der Größe der selbst gestellten Gesamtausgabe entspricht die Summe dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Doch die 6075 Euro sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Ziel. Einen entsprechenden, über diesen Betrag ausgestellten Spendenscheck hat Fokko Doyen auf dem Siegerlandflughafen entgegen nehmen können. Doyen ist Pilot und MD-11-Flottenchef der Lufthansa-Frachttochter. Vor allem aber ist er Menschenfreund und Präsident, Präsident des von ihm initiierten und vornehmlich in Kenia operierenden Hilfswerkes „Cargo Human Care“ (CHC). Für diese Organisation war der Reinerlös des 1. Siegerländer Oldtimerfestivals ausgelobt, das Ende Mai viele tausend Besucher auf die Lipper Höhe gelockt hatte und für dessen Zustandekommen und Gelingen sich vor und hinter den Kulissen viele Dutzend ehrenamtliche Helfer ins Zeug legten.
Nach dem Kassensturz war abzüglich aller Kosten ein ansehnlicher vierstelliger Betrag übrig geblieben, der nun gut und im humanitär-sozialen Sinne Gewinn bringend investiert werden soll – in die Zukunft von Menschen. Solchen, die schicksalsbedingt auf der Schattenseite des Lebens stehen und die ohne entsprechende Unterstützung keine besonders aussichtsreichen Zukunftsperspektiven hätten. Am Rande Nairobis errichtet CHC derzeit ein Kinder- und Jugendzentrum, zu dessen Klientel in erster Linie Heranwachsende zählen werden, deren Eltern nicht mehr leben. Sie sollen hier eine Bleibe finden und auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet werden. Unweit der Baustelle betreiben die Frachtflieger gemeinsam mit der anglikanischen Kirche schon seit mehreren Jahren auch ein Waisenhaus, das „Mother’s Mercy Home“.
Aber das Engagement von Cargo Human Care geht weit über diesen Rahmen hinaus. Ein wesentlicher Pfeiler der segensreichen Arbeit ist das Medical Center in Nairobi, das ein breites medizinisches Spektrum abdeckt und in dem Menschen, für die Gesundheitsvorsorge sonst ein unerschwinglicher Luxus ist, kostenlose medizinische Betreuung finden. 46 Ärzte aus vielen Ländern der Welt sind derzeit vor Ort ehrenamtlich für die Organisation im Einsatz. Fokko Doyen wusste bei seinem „Touchdown“ auf Siegerland anschaulich von diesen Anstrengungen zu berichten. Weitere Informationen über die Arbeit des Hilfswerkes gibt es Internet unter www. Cargohumancare.de
Die Organisatoren des Oldtimerfestivals, repräsentiert durch Thomas Holz und Friedrich Diehl von der Oldtimergemeinschaft „Sterntakt“ und Torsten Wied, den Vorsitzenden des Vereins für Flugsport Geisweid, dürfen also gewiss sein, dass die Früchte ihrer Bemühungen diejenigen, für die sie von Anfang an gedacht waren, auch tatsächlich erreichen. Und wie es aussieht, wird es auch nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein. Dafür war die Resonanz zu positiv. 10.000 Gäste hatten sich an beiden Aktionstagen von nahezu hundert historischen Flugzeugen und ebenso vielen automobilen Veteranen anlocken und begeistern lassen. Die Männer und Frauen in ihren fliegenden und rollenden Kisten feierten mit ihren Fans eine ereignisreiche Party, zu Lande und in der Luft. Das Rahmenprogramm hätte jeder Airshow zur Ehre gereicht. Und das schreit nach Wiederholung.
Und wie es aussieht, wenn die „ollen doppeldeckrigen Tanten“ über dem Siegerland Gassi gehen, Eindrücke davon vermittelt dieses kleine Video: http://www.youtube.com/watch?t=40&v=S09jul-qPBo