Der Widerstand wächst und formiert sich. Widerstand gegen die völlig überzogene Ausbauplanung der Gemeinde Eschenburg für die kleine Anliegerstraße „Unterm Klein-Loh“ im Ortsteil Hirzenhain. Der 280 Meter lange Weg soll auf fünf Meter verbreitert und mit einem Gehsteig versehen werden. Da bei gibt es hier so gut wie keine Fußgänger. Und wenn dort vier, fünf Autos pro Tag rollen, ist das schon viel. Die Anwohner sollen die Zeche begleichen. In einem Fall mit einem Straßenausbaubeitrag in Höhe von 45.000 Euro. Das dürfte die Familie in den Ruin treiben.
Trotzdem hält die Politik verbissen an der beschlossenen Luxusvariante fest. Da sind sich alle Fraktionen einig. CDU, SPD und FWG. Im hiesigen Ortsbeirat das gleiche Bild. Von hier ist keine Unterstützung zu erwarten. Die Betroffenen fühlen sich allein gelassen. Fünf von Existenzsorgen geplagte Familien gegen das kommunalpolitische Establishment Eschenburgs. Ein Kampf wie David gegen Goliath. Bekanntlich hat letzterer aber den Fight damals verloren.
Am Mittwoch wird ein Recherche- und Fernseh-Team des Hessischen Rundfunks in Hirzenhain drehen. Für einen Schwerpunktbeitrag zum Thema „Straßenausbaubeiträge“, der am kommenden Samstag (20. August) im Rahmen der Hessenschau gesendet wird.
Unterdessen hat die Bürgerinitiative „Unterm Klein-Loh“ einen leidenschaftlichen Appell an die Eschenburger gerichtet und um Unterstützung ersucht. Demnächst werden in vielen Geschäften der Gemeinde Unterschriftenlisten gegen das Projekt ausgelegt. Jeder Unterzeichner kann ein Signal setzen.
BI-Sprecherin Jacqueline Gawlik und ihre Mitstreiter schreiben:
“Liebe Hirzenhainer,
liebe Mitbürger der Gemeinde Eschenburg,
Ihr habt es bestimmt schon den Medien entnommen, dass wir uns als Bürgerinitiative gegen die Ausbauplanung der Gemeinde für unsere Straße „Unterm Klein-Loh“ positionieren.
Die Kommune möchte unsere kleine Anliegerstraße auf Biegen und Brechen luxus-sanieren, auf fünf Meter verbreitern und aktuell noch immer mit einem Fußgängerweg versehen. Der derzeit schmale Weg wird derzeit von maximal vier Autos am Tag befahren. Fußgängerverkehr gibt es so gut wie nicht. Trotzdem soll die Strecke wie eine Hauptverkehrsader neu ausgebaut werden. Dahingehend sind sich die Gemeindevertreter und auch die Gemeindeverwaltung einig.
Leider übersehen sie dabei, dass wir, die Anwohner, unverhältnismäßig hohe Straßenbeitragskosten auferlegt bekommen, die unsere Existenz in der ohnehin unsicheren Wirtschaftslage bedrohen.
Heute betrifft es uns, bald kann es auch Euch treffen!!Interesse an einem Dialog, der diesen Namen auch verdient, ist seitens des Ortsbeirates nicht zu erkennen. Sie wollen das Projekt umsetzen, koste es uns was es wolle.
Noch sind wir nur wenige, die sich auf die Hinterbeine stellen und aufbegehren. Aber daraus könnte mit eurer Hilfe und Unterstützung eine große Gemeinschaft erwachsen, die sich zusammen dafür einsetzt, dass die Straßenbeitragskosten gänzlich überdacht werden. Es hat sich leider in den letzten Monaten gezeigt, dass wir uns hier nicht auf unsere „Interessenvertreter“ verlassen können.
Werdet Mitglied unserer Bürgerinitiative!! Es geht nicht nur um unsere kleine und unbedeutende Straße „Unterm Klein-Loh“. Es geht um viel mehr. Beispielsweise um eine längst überfällige Teilhabe aller Mitbürger an den (oft undurchsichtigen) Entscheidungsprozessen innerhalb unserer Gemeinde. Es geht um Transparenz, Fairness und einem respektvollen Umgang miteinander.
Wir wünschen uns einen aktiven Dialog und eine lebenswerte Gemeinde, in die wir uns aktiv einbringen und mitgestalten wollen.
Seid ihr dabei? Bitte unterstützt uns! In vielen Geschäften werden in den nächsten Tagen Unterschriftenlisten gegen das überzogene Projekt ausgelegt. Unterzeichnet bitte! Damit kann jeder ein Signal setzen”.