Epiktet hätte es gefallen, wenn’s ihn noch gäbe. Aber der antike Philosoph und Stoiker hat bereits vor 1.882 Jahren das Zeitliche gesegnet. Willi Ehrecke, der heimtückisch von US-Jagdflieger am Rettungsschirm erschossene deutsche Me 262-Pilot, liegt noch nicht ganz solange unter der Erde des von den Eingeborenen „Hesse-Lu“ genannten Hirzenhainer Friedhofs. 75 Jahre, um genau zu sein.
Und um noch mal auf den klugen griechischen Sprücheklopfer zurück zu kommen. Der hatte einst jenen Satz geprägt, den wir heute in seiner modernisierten Fassung als „Nicht reden, tun!“ (oder halt „handeln“) kennen. Und genau in diesem Sinne hat denn auch ein anderer agiert. Hans-Peter Hanusch heißt der Knabe. Während sich viele über den jämmerlichen Zustand des Soldatengrabs echauffierten, hat der Hirzenhainer Trucker die Ärmel hochgekrempelt. Und die letzte Ruhestätte des getöteten Flugzeugführers innerhalb von zwei Tagen in einen ordentlichen Zustand versetzt. Wozu die Gemeinde in den vergangenen Jahren offensichtlich nicht in der Lage war.
Hier hat sich jetzt exemplarisch gezeigt sich, was sich mit etwas gutem Willen und Phantasie binnen kürzester Zeit bewerkstelligen lässt. Eine vorbildliche Eigeninitiative. Wenn sich jetzt noch jemand aus der Gilde der Steinmetze finden würde, der die Nahezu unleserliche Schrift auf dem Grabstein zu etwas neuem Glanz verhilft, dann wäre die Sache richtig rund.