Von Jürgen Heimann
Man/frau soll ja nicht nur meckern und schimpfen. Obwohl es dafür aktuell in Hirzenhain Gründe genug gibt. Hier läuft so einiges quer und schief. Die Parallelität der Ereignisse zerrt an den Nerven der Leute, die nun einmal dazu verdammt sind, hier zu wohnen und zu leben. Da wird derzeit die Ortsdurchfahrt ausgebaut bzw. saniert, was zu chaotischen Situationen führt, weil die meist kurzfristig und temporär verfügten Umleitungen selbst ausgewiesene Kenner der örtlichen Verhältnisse vor Probleme stellt. In der Regel empfiehlt es sich, morgens erst einmal bei Google-Maps nach zu schauen, auf welchem (Um-)Weg man zum Metzger gelangen kann, oder zum örtlichen Bäcker, oder zum Blumenladen. Wer die Pommesbude auf dem Zielradar hat, muss ebenfalls flexibel sein und über Improvisationstalent verfügen. Und dann wühlen sich auch noch Arbeiter in den Untergrund, um Glasfaserkabel zu verlegen. In Hihai wird das Tor zur digitalen Welt momentan ja weit aufgestoßen, was natürlich in erster Linie das Verdienst unserer Bürgermeisters ist, der, sofern ich dessen Verlautbarungen im Schlemper-Blättchen richtig interpretiere, das Glasfaser-System und die ihm zugrunde liegende Technik ja auch noch selbst erfunden hat.
Nun möchte ich an dieser Stelle aber einmal eine Lanze für jene brechen, die trotz der herrschenden Affenhitze die glasfaserigen Leitungen im Untergrund der Hirzenhainer Straßen beerdigen; die gefühlte zwölf Stunden am Tag ununterbrochen malochen und sich dann mitunter noch die Schimpftiraden einzelner anhören müssen, die einmal eine halbe Stunde lang nicht in ihre private Einfahrt gelangen, weil dem eben ein tiefer Baugraben entgegensteht. Der aber dann wieder in Rekordzeit aufgefüllt ist.
Was diese Leute leisten und an Resultaten abliefern, müsste jedem, der zu rationalem Denken in der Lage ist, den höchsten Respekt abnötigen. Keine Ahnung, auf welcher Lohnliste welcher Firma diese Männer stehen. (Ließe sich aber durchaus ermitteln). Aber die Jungs geben wirklich alles. (Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken). Die machen ihr Ding, worüber auch Udo Lindenberg erfreut sein dürfte. Und wenn’s dann mal hakt, weil ein Verkehrsteilnehmer an einer Straßeneinmündung angesichts eines tiefen Grabens eben nicht gleich weiter kommt, dann eilen hilfreiche Geister im Sauseschritt herbei und überbrücken den Krater mit einer Stahlplatte. Geht doch! Und wenn ein mitfühlender Anwohner den in der Gluthitze werkelnden Männern mal einen Satz eisgekühlter Getränke spendiert, ist das natürlich nobel und wird dankbar angenommen. Aber damit ist deren Einsatz auch nicht nur ansatzweise abgegolten. Danke Männer! Ihr seid unsere neuen Helden!