Von Jürgen Heimann
Es müssen nicht immer spektakuläre Airshows sein. So spannend und schön es vielleicht auch sein mag, Luftfahrtfreunde und solche, die es werden wollen, brauchen nicht zwingend Nervenkitzel, Düsen-Jets oder „Warbirds“, um ermessen und erleben zu können, was die Faszination Fliegen ausmacht. Es geht durchaus auch eine Nummer kleiner, ohne dass der Reiz darunter leidet. Den Beweis dafür möchte die Luftsportgruppe Haiger-Breitscheid am Samstag, den 16. Juli erbringen. Die „Hub“-Piloten laden die Bevölkerung zum Besuch eines europaweit ausgeschriebenen „Fly-In“ ein.
Das ist eine Art zwangloses Familientreffen des fliegenden Personals unterschiedlicher Provenienz. Und natürlich reist man/frau standesgemäß auf dem Luftweg an. Am Ziel warten in der Regel Gleichgesinnte, die auf derselben Wellenlänge funken. Da kommen Fliegerfreunde mit dem unterschiedlichsten Fluggerät unterm Hintern zusammen, aus den unterschiedlichsten Ecken des abendländischen Kontinents. Da werden Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen, brummen rare, betagte Oldies ebenso am Himmel herum wie High-End-Konstruktionen der neuesten Generation.
Für die umliegenden Flugsportvereine ist die Teilnahme Ehrensache. Da will sich keiner lumpen lassen. Für all jene Kollegen und Kolleginnen, die aus größerer Distanz anreisen, gibt es genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Entweder unter der Zeltplane, aufgeschlagen unter der Tragfläche des eigenen Flugzeugs, oder aber, was natürlich komfortabler ist, in einer Sweet des erst kürzlich (wieder) eröffneten Flugplatz-Hotels.
Das Publikum dürfte natürlich ebenfalls voll auf seine Kosten kommen. Da herrscht viel Betrieb in der Luft. Eben weil die stolzen Eigner ihre Schätze schließlich auch zeigen und vorführen möchten. Und das hat jetzt nix mit Eitelkeit zu tun. Gehört einfach dazu.
Hilfe für ukrainische Flüchtlinge
Ja, und noch etwas: Eintritt wird (natürlich) nicht erhoben. Jeder der Interesse hat, ist als gern gesehener Gast und Zuschauer zum Nulltarif dabei. Die himmlische Bühne ist ab 9 Uhr vormittags frei. Und wenn sich der Tag zu Ende neigt, gibt es noch ein malerisches Sunset-Fliegen: „Ready for Take-off“ für den Start in den Sonnenuntergang. Und zwischendurch immer Einweisungs- und Passagier-Rundflüge. Vielleicht kommt der ein oder die andere ja bei dieser Gelegenheit auf den Geschmack. Und so einige aero-tische Luftnummern, wo Kunst von Können herrührt und Kunstflug die Welt nach einer halben Rolle Kopf stehen lässt, sind selbstverständlich obligatorisch.
Es klingt zwar abgedroschen, aber für das leibliche Wohl aller ist (bestens) gesorgt. Leckeres vom Grill tagsüber, abends vom Rost am Lagerfeuer, Kaffee und Kuchen, da können Hungrige und Leckermäuler aus dem Vollen schöpfen. Und die Durstigen natürlich auch. Pro verkauftem Getränk spenden die Gastgeber 50 Cents an Flüchtlinge aus der Ukraine. Das ist doch m al eine Ansage. Zum Wohl!