Rotorman's Blog

Gebrandmarkt fürs Leben: Von der
tieferen Bedeutung unserer Vornamen

Namen-Nachnamen

Ganz normale und gängige Vor- erhalten erst durch den Familiennamen ihren besonderen Drive. Deshalb sollten Eltern vor der Taufe noch einmal entsprechend in sich gehen.

Von Jürgen Heimann

Die Frage ist weniger „wie sag‘ ich’s meinem Kind“, sondern „wie nenne ich es“? Und die stellt sich ja normalerweise schon vor dem Stapellauf. Irgendeinen Namen muss der Balg ja kriegen. Das ist so üblich. Hat auch ganz praktische Gründe. Tulpen-Heini geht gar nicht. Da haben die auf dem Standesamt bei uns in Eschenburg  auf stur geschaltet. Rose-Marie andererseits aber durchgehen lassen. Wo, bitte, liegt da jetzt der Unterschied? Zumal es hier ja nicht um Geschlechtsspezifisches geht, sondern ums Prinzip. Und wenn Kevin ausführt, dass alle seine Brüder Fritz hießen, außer Otto, der auf den Namen Karl getauft sei, aber Paul gerufen werde, weil er nicht Hugo genannt werden wolle, muss ja irgendwie ziemlich etwas aus dem Ruder gelaufen sein. Nicht nur bei ihm selbst….

Kevin, ob nun allein zu Haus oder nicht, war auch ja auch so ein dem Zeitgeist geschuldeter Ausrutscher. Was ebenso für Chantal gilt. Der Name Kevin ist irischen Ursprungs und tauchte in Deutschland  erstmals 1975 in den Vornamens-Hitparaden auf, führte die entsprechenden Charts noch 1991 an, ist aber inzwischen im Sinkflug. Landeerlaubnis erteilt. Was er bedeutet? Der Schöne, der Angenehme, der Anmutige, der Liebenswürdige. Ich hau‘ mich weg! Mein Arbeitskollege heißt Kevin. Das ist blanker Zynismus! Oder Realsatire. Kann man sich jetzt aussuchen.

Die Loreley vom Rothaarsteig

Ralf Neu

Namen sind Schall und Rauch, hat Goethe seinen Faust einst dozieren lassen. Aber sie begleiten einen durchs ganze Leben, können sowohl Zierde als auch Belastung sein. Eltern machen sich kaum Gedanken über deren Herkunft und tiefere Bedeutung. Und für jene, die diese Namen tragen, ist es oft auch besser, wenn sie es nicht wissen.

„Schantalle“ hingegen hat französische Wurzeln. Man/frau könnte den Namen im erweiterten semantischen Sinne der Sprachherkunft mit „Stein“ oder „Gesang“ über- bzw. gleichsetzen. Kommt in etwa hin. Ein mit dieser Namensgebung gestraftes und von Mami auf Vokaltalent getrimmtes Nachbarsmädel  – man nennt sie auch „die Loreley vom Rothaarsteig“ – singt selbst Kakerlaken ins Koma, und das dreistimmig: laut, falsch und mit Begeisterung. Zum Steine erweichen. Da wird selbst Diabas flüssig.

Von Wonneproppen und „Rrrrollenden Rrrs“

Olga

Zeige mir Deinen Pass, und ich sage Dir wie Du heißt und wer Du bist!

Die Vornamen von Freunden, Bekannten, Verwandten und Arbeitskollegen auf ihre ursprüngliche Bedeutung hin abzuklopfen ist ein spannendes Unterfangen. Deren Eltern, und das gilt ja auch für die meinigen, hatten ihrem Wonneproppen oder ihrer Wonneproppin ja seinerzeit  bei der standesamtlich verbrieften Grundsteinlegung einen Namen verpasst, von dem sie meinten, dass er irgendwie wohlklingend und modern wäre oder halt dem Wesen ihres hoffnungsvollen Nachwuchses am ehesten Genüge tun würde. Hin und wieder poppte dabei auch mal in Kombination der des Vaters oder Opas im zweiten Glied und an zweiter oder dritter Stelle auf (Sven-Detlev, Karl-August-Dieter, Liesel-Klothilde, Wilhelm-jr. oder Rolf-Richard); aber im Wesentlichen sollte die Individualität des Sprösslings unterstrichen werden. Apropos Rolf-Richard:  Wer seinen Putzerl bei uns in Hirzenhain, der von der UNESCO als Weltkulturerbe gelisteten Hauptstadt des „Rrrollenden Rrrr“, Richard-Roger-Roland tauft, versündigt sich am eigenen Kind – und an anderen. Den Namen kann jenseits der eng gesteckten Dorfgrenzen außer den Amis kein Mensch unfallfrei aussprechen, es sei denn, er hätte eine Hasenscharte oder eine Gaumenspalte.

Die wenigsten Eltern dürften vorher ergründet haben, was die Namen, die sie ihren Kleinen da anhängen und die diese dann in Folge durch ihr ganzes weiteres Leben schleppen müssen, eigentlich aussagen  bzw. welcher Herkunft sie sind. Ende des 19. Jahrhunderts waren Karl und Anna, Hermann, Wilhelm und Frieda en vogue, in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts pflegte man die Nachkommen gerne Peter, Brigitte, Wolfgang, Sabine, Hans, Thomas, Michael und Monika zu nennen. Bis vor kurzem dominierten Leon und Mia, Ben, Emma, Hanna, Jonas, Felix und Noah. Aktuell sind es Angaben des Statistischen Landesamtes zufolge Marie, Elias, Sophie und Maximilian.

Kosmopoliten und Kosmonauten

Die Qual der Wahl

Eltern können hierzulande unter mehr als einer Million Vornamen wählen. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Das kann nämlich auch in die Windeln gehen. Viele Namen hören sich vielleicht gut an und liegen voll im Zeitgeist-Trend. Doch deren eigentliche Bedeutung entspricht den Intentionen von Mutti und Papi oft nicht unbedingt.

Schauen wir uns mal im  erweiterten Bekanntenkreis um. Dessen Vertreter und Vertreterinnen sind von Natur aus ja auch nicht immer ein Quell ungetrübter Freude, die Konnotation ihrer Namen hingegen kann aber schon ein gewisses Maß an Heiterkeit (und/oder Erstaunen) erzeugen. Da gibt’s diverse  Michaels, auch mal Mike oder Micha abgekürzt. So hieß auch einer der vier (Eisen-)Erzengel. Weshalb er seine Herkunft nicht verleugnen kann. Kommt aus dem Hebräischen – und bedeutet so viel wie „der Mächtige“. Mächtig (ausgeprägt) sind bei einigen mir bekannten  Personen dieses Namens jedoch lediglich deren große Klappen und ihre maßlose Selbstüberschätzung. Was sich mit einer Analyse von „frauenzimmer.de“ deckt, ein Portal, das auch viele aufgeklärte, mit dem Gesicht verhütende Tussis zu seinen Userinnen zählt. Männer, die Michael hießen, seien ehrgeizig, würden sich aber im Bett überschätzen und müssten auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Steht dort so geschrieben. Mit dem Humor einer Nachttischlampe und dem Geist eines Radiergummis gesegnet, hat der eine Micha kürzlich immerhin seinen C0-2-Ausstoß halbiert – auf C0-1. Glaubt aber nach wie vor, bei einem Kosmopoliten handele es sich um einen russischen Raumfahrer.

Lous Armstrong war der erste Trompeter auf dem Mond

Gut, die Persönlichkeitsanalyse klingt in diesem Zusammenhang plausibel. Doch erste Zweifel an der Seriosität dieser Seite tauchen auf, wenn es um Wolfgang geht. Menschen mit einem solchen Namen verfügten mindestens über ein herausragendes Talent gepaart mit Kreativität, wird da behauptet. Ach ja? Da kenne ich aber andere. Das mag ja auf den (Johann) Wolfgang von Goethe, Wolfgang (Amadeus) Mozart  oder Wolfgang Niedecken zutreffen, aber nicht auf jenen jenseits des Weißwurstäquators wohnenden, der gerade an meinem geistigen Glasauge vorbeihumpelt. Der hat eine solide Allgemeinbildung und schon mal behauptet, Louis Armstrong sei der erste Trompeter auf dem Mond gewesen. Gehört zudem einer Bauchtanzgruppe an. Dort herrscht Arbeitsteilung. Die anderen tanzen, er ist der Bauch.

Wolfi

Wolfis Wolfgang-Gang, angesiedelt zwischen Goethe, Mozart und Niedecken. Talentiert, kreativ, mutig und ausdauernd. Also ich weiß nicht. Auf einige meiner Bekannten gleichen Namens mag das ja bedingt zutreffen, aber nicht auf alle.

Wolfgang hieß der Entdecker des gleichnamigen Sees in Österreich und gilt als Schutzpatron des ebenso lautenden Hanauer Stadtteils. Das ist ein klassischer deutscher Vorname mit germanischen Wurzeln und setzt sich aus dem althochdeutschen „wolf“ (germanisch „wulf“) und „ganc“ für „Gang“ oder „Wehrgang“ zusammen. Symbolisiert  Stärke, Mut und Ausdauer. Guter Witz! Es wird vermutet, dass sich Krieger und Soldaten früher einen Wolfspelz umgehängt haben, um als „Wolfgänger“ vor und in der Schlacht die Kraft und den Mut der Isegrims auf sich übergehen zu lassen. Der Wolfgang, den ich meine, könnte sich Hühnerfedern in den filzigen Bart stecken und dabei La Paloma pfeifen, es würde nichts ändern. Der Knabe ist, von seiner Fast-PLatte mal abgesehen, so behaart, dass, unternimmt er einen Waldspaziergang, der Förster sofort schießen würde. Aber er ist nicht dick, horizontal höchstens etwas benachteiligt.

Der Unterschied zwischen „a priori“ und „apropos“

An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hin gewiesen, dass Ähnlichkeiten mit real lebenden, wachkomatösen und/oder scheintoten Personen der lokalen, regionalen und nationalen Zeitgeschichte meines Umfeldes rein zufällig wären und so nicht beabsichtigt sind. Meistens jedenfalls nicht. Solche kongruenten Identitäten sind jedoch der aleatorischen und der epistemischen Wahrscheinlichkeitstheorie zufolge nicht per se und grundsätzlich auszuschließen. Auch und gerade im Sinne der Batemanschen Formel  nicht. Zumal es ja immer mal zu mehr oder weniger systematischen Abweichungen, aber auch Übereinstimmungen im Sinne einer unternormalen Dispersion kommen kann. Das Prinzip der maximalen Entropie  im Kontext einer A-priori-Wahrscheinlichkeits-These besagt Dasselbe oder zumindest das Gleiche. Wobei „a priori“ von vornherein bedeutet, „apropos“ aber mitnichten von hinten hinein. Die Prothese ist ja auch nicht das Gegenteil von Antithese. Damit hätten wir das auch geklärt.

Anmutige Perlen, Bauern und Drachentöter

Annegret war, aber das ist auch schon etwas her, zwischen 1946 und Ende der 50-er Jahre besonders beliebt und ist eine zusammengesetzte Doppelform aus den Vornamen Anne und Greta bzw. Margarethe. Bedeutet im Altgriechischen und Althochdeutschen sinngemäß das Gleiche: „Anmutige Perle“. Da sage ich jetzt besser nix dazu! Jürgen, wie Klopp und von der Lippe, steht hingegen für einen „kreativen Kopf, der sein Talent auch gerne nutzt“. Ist so im erwähnten Weiber-Netzwerk nachzulesen und trifft es eigentlich auch voll und ganz. Wo die recht haben, haben die recht! Gebräuchliche Varianten von Jürgen sind Jockel, Jürgi und Jogi, wie der Dööf.  Der Name leitet sich aus Georg ab. So hieß im dritten und vierten Jahrhundert  ein als Drachentöter verehrter Heiliger! Aus dem griechischen Gorgos übersetzt lautet die Entsprechung allerdings „Der Bauer“. Wechseln wir das Thema…

Viele Grüße von Mira Bellenbaum und Rosa Höschen

Der längste Vorname wurde vergangenes Jahr an der Weser vergeben und standesamtlich auch registriert: „Esenosarumensemwonken“. Das ist keine Erfindung. Der Name stammt aus Nigeria. Der Papa des neuen Erdenbürgers  spielt übrigens Bongos bei den Bremer Stadtquerulanten. Generell gilt: Eine falsche Entscheidung am Taufbecken, und der /die Kleine sind ihr ganzes Leben gebrandmarkt. So ist gegen Maria ja prinzipiell nichts einzuwenden. Nur wenn sich die Eltern „Kron“ schreiben, bekommt das Ganze einen ganz anderen Dreh. Gleiches gilt für Rosa (Höschen), Anna (Nass), Axel (Schweiss), Mira (Bellenbaum) und/oder Peter (Silie). Die endgültige Namenswahl sollten Mama und Papa in einem solchen Fall doch noch mal eine Nacht überschlafen. Dafür wären auch Klara Korn, Siv Phillis und Wilma Ruhe heute noch dankbar. Aber so…

Tschässigah, Gaddrien und Mürgoo aus Sachsen

01-Sachsennamen

Unsere sächsischen Freunde boxen, was die Namensgebung ihrer Bälger anbelangt, in einer besonderen Liga.

Unsere sächsischen Freunde hingegen boxen da schon wieder in einer ganz anderen Liga. Bei ihnen sind Mürgoo, Nigoll, Mordiehn, Tschässigah, Tschenniffor, Gaddrien oder Änriggo gar nicht so selten. Aber das nur nebenbei.

Männer mit Vornamen Ralf oder auch Ralph, Abkürzungen des althochdeutschen Radulf, wären im Herzen Kind geblieben, heißt es. Sie seien auch emotional wie Kinder, würden schnell schmollen und ließen sich leicht ablenken. Es sind Menschen, die sagen was sie denken. Und wenn sie nicht denken, sagen sie trotzdem was. Anders formuliert: Er weiß nicht was er sagt, meint es aber genauso. Prominente Vertreter: Ralf Möller, Ralf Schumacher, Disneys Randale-Ralph (“Ralph reichts”), Ralf Schmitz und Ralf Zacherl. Dessen Großvater und Franz Sacher, der Erfinder der gleichnamigen Torte, waren Vettern dritten Grades.

Werner, der Bruce Willis aus der Sesamstraße

Und dann der „Weeerner“, also der beinharte. Ein richtiger Hundertsassa. Der Cowboy unter den Kerlen. Staubtrocken, charmant  und sensibel  wie ein Meteoriteneinschlag in einer Neumondnacht. Das ist nicht von mir! Das steht so im Internet. Auch dieser Name ist so alt wie derjenige aussieht, der hier als Blaupause dient. Der lebende Beweis für die Stimmigkeit der These, der zufolge alte Besen nicht rosten. Er, der Name, nicht der Besen, kommt ebenfalls aus dem Althochdeutschen und setzt sich aus „wrjan“ (= wehren, schützen) und „heri“ (= der Krieger) zusammen. Also so ein kleiner Bruce Willis aus dem personellen Portfolio der Sesamstraße , nur mit mehr Haaren auf dem Kopf. Für ihn und seinesgleichen gilt schon als erotisches Abenteuer, wenn sie bei Rot über die Straße gehen.

01-Weener

Schönheit muss nicht teuer sein

Ich schau‘ mal schnell auf  Fäitzbuck nach… Kerstin, die Make-up-Queen, hätte ich da noch anzubieten. Ist eine skandinavische und/oder niederdeutsche Abwandlung von Christiane oder Christine mit ebenfalls hellenistischem Background. Kann man(n) mit „die Gesalbte“ deuten. Was sich als dezenter Hinweis auf den exorbitanten Kosmetikverbrauch des allen Zähnen der Zeit trotzenden wechseljährlichen Geriatrie-Teenagers verstehen lässt. Er/sie macht dadurch aus der Not eine Jugend. Allerdings wirkt Beauty-Creme bei ihr wie Seidenmalerei auf einem Kartoffelsack. Stößt sie sich den Kopf, bekommt die Redewendung vom bröckelnden Putz eine ganz neue Bedeutung. Und dann ist die Lady gleich zwei Pfund leichter. Auch für sie gilt: Die Realität ist oft schlimmer als die Wirklichkeit. Dabei ist das Weib gar nicht mal zickig, sondern allenfalls emotionsflexibel. Zur Paarungszeit wird die Frau sogar von Buntspechten angeflogen. Obwohl sie von Vögeln gar keine Ahnung hat. Überhaupt  ist Wellness im weitesten Sinne ja eher so ein Frauenthema. Die geben viel Kohle aus, um sich auf zu hübschen. Man sieht anschließend nix, aber das Geld ist futsch. Männer sind da schon pragmatischer. Die hauen sich eine Flasche Wein aus dem ALDI für 1,48 Euro in die Rübe und verändern so einfach ihre Sichtweise. Das ist deutlich effektiver, zielorientierter und ergebnistreuer.

Nadine, die Hoffnung im Morgengrauen

Da wäre noch Nadine, die französische Ableitung der russischen Nadja, die wiederum, „back to the roots“, eine Kurzform von Nadeschda darstellt. Nach dem achten Bier ausgesprochen gewinnt diese Koseform noch beträchtlich an Drive. Nach dem Mädel, das verblüffende Ähnlichkeit mit einem taubstummen Pinguin hat, habe ich mein erstes Magengeschwür benannt. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „Hoffnung“. Wer Nadine/Nadja/Nadeschda begegnet, begräbt alle. Ein hoffnungsloser Fall. Die Araraber übersetzen den Namen in Anlehnung an das Wort „nadan“ mit „der Morgentau“. Womit angesichts der aktuellen Nadine auch geklärt wäre, woher der Begriff „Morgengrauen“ kommt. Sieh sieht aus wie die lebende Reklame für vollendete Totenstarre. Nadine ist eine feminine Blondine und hat eine Cousine, die aussieht wie eine Langustine voller Dioxine. Der große Bruder schmuggelt Rubine bei der Handelsmarine, einer ihrer Vorfahren war ein Beduine aus der Ukraine, gestorben durch die Guillotine, während seine maskuline, hominine  Konkubine dummerweise verschüttet wurde – auf der Latrine ohne Gardine, und zwar von einer Lawine. Und das, während sie frühstückte – natürlich eine Apfelsine, wegen der Vitamine. Damit hätten wir das auch geklärt.

Westerwälder Basaltfeuer und Unterwäsche aus Papier

Brigitte („die Erhabene“ J), eine Verwandte von Britta, hat keltische Wurzeln, ist treue Bezieherin der gleichnamigen Frauenzeitschrift  und bringt es, weil sie so gerne feiert, auf gleich drei Namenstage im Jahr:  den 1. Februar, den 23. Juli und den 8. Oktober. Hossa! Die „Heilige Brighid“  wird wegen ihrer Vorliebe für Whisky von den Iren ja auch als Nationalheilige verehrt. Ist der Single-Malt alle, tut es Westerwälder Basaltfeuer auch. Dabei braucht sie eigentlich keinen Alkohol, um peinlich zu sein. Das kriegt die auch so hin. Unlängst hat sich die Dame Unterwäsche aus Papier zugelegt. Wenn die schmutzig ist, kann sie die Klamotten nämlich in die Reinigung faxen. Die Frau hat auch einen dicken Hund, einen Cocker-Spaniel. Der heißt „Joe“ und ist Mitglied im Zwinger-Club. Biggi wird niemals müde zu betonen, dass sie keine Cellulite hätte. Das seien Special Effects! Und von zu viel Speck auf den Rippen könne bei ihr auch keine Rede sein.  Es handele sich um erotische Nutzfläche.

Vom Borderliner zum Kayalstift

Matthias, ach ja, der auch. Der Großmeister der phlegmatischen Zen-Simulation. Sein Motto: Spontaneität will wohlüberlegt sein. Der tut sich sogar drei vegane Wurststücke in den Tee. Ihm verdankt der Matjes-Hering auch seinen Namen. Der Matze ist hebräischen Ursprungs und eine Kurzform von Mattitjahu. Bedeutet „von Gott gegeben“. Manche sagen auch „von Gott gestraft“. „Geschenk Gottes“ ist eine weitere Deutung, die aber auf tönernen Füßen hickelt. In diesem Fall wäre der Knabe leider vom Umtausch ausgeschlossen. Zumal man einem geschenkten Schaukelpferd ja auch nicht  unter die Hufe schaut. Bei ihm fragt man sich sowieso immer, wie er es durch die Endkontrolle der Schöpfung geschafft hat. Als vorbestraft gilt er außerdem. Ist vor Jahren mal in eine Seifenfabrik eingebrochen, weil es ihm damals so dreckig ging. Geschäftlich ist der Mann nur bedingt erfolgreich. Lieblingsserie: „Die Pfändung mit der Maus“. Die Tschechen nennen ihn „Matous“, unsere Freunde an der Spaghetti-Front „Matteo“. Der ist aber mit dem phonetisch ähnlich klingenden Galileo weder verwandt noch verschwägert und glaubt nach wie vor, bei einem Borderliner handele es sich um einen Kayalstift. Bei den Franzmännern heißt der Knabe Matthieu, wie die Mireille, bei den Polskies „Mateusz“.

Frauke Ludowig und der Götterbote von Hermes

regionale-vornamen-hitliste

Die Namens-Präferenzen von Mama und Papa sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Diese Übersicht stammt aus dem Jahre 2015. Aktuell führen Marie, Elias, Alexander, Maximilian und Sophie die Charts an.

Und jetzt wollen wir mal inständig hoffen, dass die Onomastiker mit der Deutung des Namens Frauke schief liegen. Nicht so sehr hinsichtlich des Diminutiv-Suffix‘ „-ke“, das dem hochdeutschen und verniedlichenden „ -chen“ entspricht. Was klein und knuffig bedeutet. Der Name dieser Frau-ke ist eigentlich niederdeutsch-friesischen Ursprungs. Die Langform dafür lautet „Veronika“ – der Lenz (oder wer auch immer) ist da. Was auf einigen makedonischen und lateinischen Umwegen auf „die Siegbringerin“ hinausläuft.  Leute, es gibt bessere Alternativen, auch und gerade für Deutschland. Frauke Ludowig  oder Frauke Eickhoff, die ehemalige deutsche  Judoka-Weltmeisterin, sind sowieso viel sympathischer. Petry Heil!

P.S. Einen han‘ ich noch: Angela, die weibliche Variante des lateinischen Angelus. Engel, Bote. Wie der vom Paketdienst Hermes. Ständig zu spät, orientierungslos und überfordert. Merk(el)t  das denn eigentlich niemand?  Oh je, oh je, oh je. Und dann noch (was für ein) Horst!  Der kommt auch aus Bayern, wie der Wolfgang.  Siehe oben.  Aber Bayern darf man ja heute nicht mehr sagen. Das heißt jetzt korrekt “Flächendeckend alkoholisierter Landstrich mit politisch bedingtem erhöhten Voll-Horst-Anteil”. Reden wir ein anderes Mal drüber. Fortsetzung folgt…..

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