Kirmes feiern kann jeder, oder fast jeder. Aber ein „Kirmeswäldchenfest“ gibt es nur in Hirzenhain. Das aber, damit keiner dessen überdrüssig wird, auch nur alle drei Jahre. 2018 ist es wieder so weit. Am kommenden Samstag (18. August) machen die Ortsteil-Eschenburger ein großes Fass auf. Und zwar am Bahnhof. Weil: Nur dort gibt es ja ein Kirmesforst. Die Schatten spendende Buchengruppe war sogar einmal als Naturdenkmal ausgewiesen, wurde aber inzwischen stillschweigends aus der entsprechenden Liste des Kreises gestrichen. Das ist den Veranstaltern egal. Trefflich und gemütlich feiern lässt es sich hier trotzdem.
Als Gastgeber zeichnen der Ortsbeirat und die Ortsvereine verantwortlich. Den Slogan der im kommenden Jahr anstehenden 750-Jahr-Feier Hirzenhains haben die Organisatoren der Bahnhofs-Sause schon mal im Vorgriff für sich besetzt: „Mir so schwer i de Reih‘“. Ab 14 Uhr wird sich am Samstag beobachten lassen, ob da was dran ist. Das an der Einmündung zur Steinmetzstraße beginnende und an der Baumgruppe als Sackgasse endende Teilstück des Kirmeswäldchen-Boulevards wird zur Party-Meile. Eintritt: frei!
Die Veranstalter offerieren ein breit gefächertes Angebot an süßen und stärkenden, für Grundlage sorgenden Leckereien und Spezialitäten. Dazu coole und heiße Drinks, mit und ohne PS. Es gibt Spielangebote für die kleineren Besucher sowie Vorführungen des Turn- und Spielvereins. Diesmal sind die Minis der Rope-Skipping-Gruppe gefordert. Früher sagte man „Saalheppe“ zu dieser Disziplin. Aber: Bis 22 Uhr muss der Markt gehalten sein. Diese Polizeistunde haben sich die Gastgeber selbst auferlegt. Um die Nachtruhe der Anwohner nicht zu stören.
Lange Tradition
Das Kirmeswäldchenfest hat eine lange, anno 1948 begründete Tradition. Auch wenn in den Notzeiten nach dem Krieg nicht allen zum Feiern zumute war, die „Original Kapelle Egerland“ unter der Stabführung von Rudi Kugler brachte die Menschen damals schon auf andere Gedanken. Bis 1963 hielten die Hirzenhainer an dieser sich jährlich wiederholenden Veranstaltungsreihe fest, um sie dann 1980 nach 21 Jahren Abstinenz neu zu beleben. Seit 2012 findet die gesellige und von der Dorfgemeinschaft getragene Fete im Wechsel mit dem Weihnachtsmarkt und dem Dorffest in dreijährigen Turnus statt.
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