Rotorman's Blog

Hin – und hergerissen zwischen Salzburg
und Miami: Ein Wunderkind gibt Vollgas

„Ave Caesar, morituri te salutant!“ Patrick Stanke als „Wolfi“ Mozart, wie man ihn bis dahin noch nie gesehen hatte. Wie ein Schatten folgt dem Genie das Porzellanlind Amadé. Nach 2008 steht das Meisterwerk von Sylvester Levay und Michael Kunze um Aufstieg, Fall und tragischen Tod eines Wunderkind 2023 erneut auf dem Tecklenburger Spielplan. Foto: Heiner Schäffer

Von Jürgen Heimann

Was gut ist kommt wieder. Heißt es zumindest. Und das sagt man sich auch in Tecklenburg. Hier, auf Deutschlands größter Musical-Freilichtbühne, ist man nach zwei Corona-bedingten Spielzeitausfällen ausgehungert. In welchem Maße, hatten Intendant Radulf Beuleke und sein Team im Sommer diesen Jahres vor Augen geführt und sich mit zwei brillanten Inszenierungen – „Der Besuch der alten Dame“ und „Sister Act“ – nach der Zwangspause zurück gemeldet. Und 2023 geht es weiter, mit Vollgas in die Vergangenheit.

Zunächst in die zweite Hälfte  18. Jahrhunderts. „Wolfi“ scharrt schon mit dem Hufen. Ob mit, ob ohne Puderlocken, wird sich noch zeigen. Um Leben und Werk eines der größten Genies der europäischen Musikgeschichte dreht sich das 1999 in Wien uraufgeführte Meisterwerk von Sylvester Levay und Michael Kunze mit dem schlichten, aber bezeichnenden Namen „Mozart!“ Das Ausrufungszeichen muss sein. Aufstieg, Fall und tragisches Ende eines vom ehrgeizigen Vater dressierten Wunderkindes.

2008 stand dieses klangvolle Epos mit seinen vielen unsterblichen Melodien schon einmal auf dem Spielplan der Münsterländer Theatermacher. Die Besetzung war vom Feinsten: Patrick Stanke in der Titelrolle. An seiner Seite Ethan Freeman, Marc Clear, Adrian Becker, Anne Welte und, und, und….Welche Künstler diesmal auf der Bühne stehen werden, ist noch nicht raus. Aber sie dürften keine zweite Wahl sein. Beim Casting beweisen die Tecklenburger seit vielen Jahren ein glückliches Händchen. Andererseits reißt sich die erste Garnitur der deutschsprachigen Musicalwelt darum, am Rande des Teutoburger Waldes antreten zu dürfen. Wir sind’s gespannt.  Premiere ist am 16. Juni 2023.

Zeitsprung. Und zwar in die Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Nächte sind schwül, die Ladies feurig und die Testosteron-gesteuerten Macho-Jungs ständig auf der Balz. Und sie alle haben Rhythmus (bei dem man/frau mit muss) im Blut. Und er definiert sich in erster Linie über Salsa, jenen mitreißenden lateinamerikanischen Gesellschaftstanz mit seiner unglaublichen Fülle an ausdrucksstarken Variationsstilen. Da kommt „Schmidtchen Schleicher“, der mit den elastischen Beinen, nicht annähernd mit. Das ist nur etwas für ausgesuchte Profis. What a Feeling!.

„Miami Nights“ ist eine unglaublich temporeiche Compilation-Show mit den Hits der 80er Jahre. Da gibrt es Rhythmus, bei dem jeder mit muss. In der nächsten Tecklenburger Spielzeit werden die Nächte daselbst wieder heiß. Foto. Heiner Schäffer

„Mimi Nights“ ist eine Compilation-Show basierend auf den größten Hits der 80er: „I Wanna Dance With Somebody“, „Time After Time“, „Holding Out For A Hero“, „Let’s Dance“, „Wild Boys“ usw.. Da  lassen Whitney Housten, Cyndi Lauper, Bonnie Tylor, David Bowie , Duran Duran und viele andere grüßen. Die im März 2002 im Düsseldorfer Capitol-Theater uraufgeführte Tanz-Orgie hatte 2007 in Tecklenburg seine Open-Air-Premiere erlebt. Am 21. Juli 20023 geht es jetzt in die zweite Runde. Wobei auch hier die Cast noch nicht feststeht.

Als Kinder- und Familienmusical ist im kommenden Jahr „Madagascar“ gesetzt.  Zum Saisonauftakt lassen es die beteiligten Künstler traditionell bei der Pfingst-Gala „Musical meets Pop“ so richtig krachen. „Bühne frei“ hei0ßt es dabei am Pfingstmontag, 29. Mai, um 18 Uhr.

Der Kartenvorverkauf startet am 15.November Tickets können über die Hotline  (05482) 220, auf https://www.freilichtspiele-tecklenburg.de/de/tickets/ oder bei  Eventim.de geordert werden.

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