Rotorman's Blog

Alles Schiebung! Dann lieber doch
daheim die Garageneinfahrt schippen

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Da müsste Oma lange für stricken und unsereins noch länger schippen: Fast tausend Meter Bahn vom Schnee frei zu räumen, ist mit Muskelkraft kaum zu bewerkstelligen. Foto: lsg

Dann wollen wir uns doch gar nicht über die paar Quadratmeter Garageneinfahrt beschweren, die es nach nächtlichem Schneefall, den es schließlich ja auch lange nicht mehr gegeben hat, frei zu räumen gilt. Die Nutzer anderer Verkehrsmittel haben es da auch nicht leicht. Selbst ein spritziges Leichtgewicht wie die DA20 „ERLE“  braucht jedoch ein klein wenig mehr an Startrollstrecke als beispielsweise ein VW-Golf oder ein Seat-Ibiza. Aber dann…. Und deshalb galt heute auch auf der Breitscheider „Hub“: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Aber so ehrgeizig, fast 1000 Meter Bahn per Hand mit Schaufel und Schieber zu putzen, sind die Westerwälder Aero-tiker nun auch wieder nicht. So lange bis zur nächsten Schneeschmelze wollten sie andererseits jedoch auch nicht warten. Gut, dass es Unimogs mit Schneepflug-Vorrichtungen und Fräsen gibt. Man/frau weiß sich ja schließlich zu helfen. Andernfalls wäre der Muskelkalter am Tag danach auch unerträglich.

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Erl(e)könig: Wer brummt morgens früh so zeitig zum Start, es Robert Deppe, er gewinnt schnell an Fahrt… Die Gestalt im Hintergrund will sich übrigens nicht vor der Schneeräumung drücken. Es handelt sich um einen einsamen Skilangläufer. Foto: lsg

Die Saison ist für die Piloten der hiesigen Luftsportgruppe zwar offiziell bis Anfang März zu Ende, aber ein paar kleine Auflockerungsübungen zwischendrin müssen schon drin sein. Damit man/frau nix verlernt. Das herrliche, sonnige Winterwetter wollte schließlich genutzt sein. Und warum diese Vergnügen allein den vielen Tausend Spaziergängern und Wanderern überlassen, die diesen traumhaften Tag an der klaren, frischen Luft gestern auskosteten? Ob an oder in selbiger, bleibt sich da ja mal egal. Schließlich hat ja schon der Alte Fritz, wenn auch in einem anderen Zusammenhang, jedem zugestanden, nach seiner eigenen Fasson selig werden zu dürfen. Voilà!

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Wer Westerwald-„Airport“ wurde gestern vorübergehend aus dem Winterschlaf geweckt. Die neue Saison beginnt hier aber offiziell erst am 1. März nächsten Jahres wieder. Foto: lsg

Oder, getreu dem Motto, reim’ Dich, oder ich fress’ Dich:

 

Der Erl ( e ) könig

Wer brummt morgens früh so zeitig zum Start,
und gibt mächtig Gas, gewinnt so an Fahrt,
kann‘s nicht erwarten bis zum Beginn der Saison,
das sind die aus Breitscheid, wir wissen es schon.

Hat’s viel auch geschneit, klart’s einmal nur auf,
schließen Deppe & Co. schon das Hallentor auf,
der ERL(e)-König keucht in Startposition,
„Ready for Take off“  und los geht es schon.

Carpe diem, nutze den Tag,
meine schon Horaz, dieser römische Schrat,
und das wurde dann gleich zum geflügelt Wort,
und Flügel wachsen auch jenen dort,

die auf  der „Hub“ so ins Zeug sich legten,
und mit viel Mühe gestern die Runway fegten,
um zu schlagen in ihres Angesichts Schweiße,
in die Schneedecke hoch eine kleine Schneise.

Und siehe da, schon war der Weg frei,
zum Start allemal, up, up, in the sky,
beim Landen dann trennte die Spreu sich vom Weizen,
da durfte man auch nicht mit Zielwasser geizen.

Schmal wie ein Handtuch von oben die Trasse,
nur winzig der Streifen in viel weißer Masse,
doch weil als Belohnung ein Tropfen fein lockte,
auch dieses Manöver niemand verbockte.

Und die Moral von der Geschicht‘,
selbst im Winter endet nicht,
die Spiel- und Flugzeit auf EDGB,
ein „Happy new year“ an die LSG.

Narhallamarsch!

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Hat was! Winterimpressionen vom Flugplatz in Breitscheid. Foto: lsg

Gut, man könnte sich auch noch etwas enger an die  Vorlage von Johnny-Wolfi anlehnen.

ORIGINAL: Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. —

FÄLSCHUNG:
Pilot:
Mein Fluggast, was birgst Du so bang Dein Gesicht?
Passagier:
Siehst Flugkapitän, Du die Runway nicht?
Ist voller Schnee, von Eis verwurstet,
Und bei der Landung  waren beide verdurstet!

ORIGINAL:
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ —

FÄLSCHUNG:
Mitflieger Du, vertraue mir,
gar schöne Spiele spiel‘ ich mit Dir,
Loopings, Rollen mit viel Power,
und kotzt Du ins Cockpit,  werd‘ ich sauer!

ORIGINAL:
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? —
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. —

FÄLSCHUNG:
Mann, Kamikaze, hörst Du denn nicht,
was die Dumpfbacke dort auf dem Tower da spricht?
Hey Nachbar, bleib‘ cool,  der ist meistens breit,
redet wirr und sein Schichtende ist  nicht mehr weit.

ORIGINAL:
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ —
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! —

FÄLSCHUNG:
Jetzt labert er etwas von schöner Gestalt,
und wär‘n wir nicht willig, droht mit Gewalt.
Ach was, nur Taktik, mit dem Zaunpfahl winken,
die Angst, dass ihm die andern das Bier weg tun trinken.

FINALE:
Jetzt grausest dem Flieger, er landet mit Hast
neben ihm, völlig kirre, sein verängstigter Gast,
sie erreichen das Clubheim mit Mühe und Not,
doch das Bier war schon alle, da sahen sie rot.

Und die Moral von der Geschicht‘:

Starte, wenn’s geht, in der Morgenröte,
lies‘ Rosamund Pilcher, vergess‘ den Goethe,
lass‘ links liegen den Böll du den Grass,
und dann Du hast auch nach der Landung noch Spaß!

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