Rotorman's Blog

Das Eschenburger „Schlemper-Blättchen“
soll künftig einfach „Götz-Kurier“ heißen

Er verfolgt uns. Wir entkommen ihm nicht. Gleich viermal lächelte uns unser Rathaus-Chef in der aktuellen Ausgabe der Eschenburger Gemeindenachrichten entgegen. Diese Schlagzahl dürfte sich noch erhöhen, je näher der Termin der Bürgermeisterwahl im September rückt.

Von Jürgen Heimann

Heute steckte, von mir, wie jede Woche, schon sehnsüchtig erwartet, die aktuelle Ausgabe des „Schlemper-Blättchens“ im Briefkastenschlitz. Schlemper-Blättchen deshalb, weil dieses innovative und investigative Printprodukt seinerzeit von unserem geschätzten und verehrten Ehren-Bürgermeister Otto F., nach dem ja auch der neue Dorfplatz in Eibelshausen benannt werden soll, initiiert worden war. Seit  vielen Jahren entnehmen die Eschenburger diesem Verlautbarungsorgan der Gemeindeverwaltung wichtige Informationen, was in ihrer beschaulichen Großgemeinde abläuft, kommunalpolitisch, kirchlich und vereinsmäßig. Im Gegensatz zu anderen Kommunen, beispielsweise Ehringshausen, ist der Bezug der handlichen und informativen Journaille auch kostenfrei. Druckkosten, Herstellung und Vertrieb zahlt die Gemeinde – also wir. Gut, den Wetzlar-Kurier von CDU-Rechtsaußen H.J. Irmer gibt’s auch umsonst. Den kriegen wir jeden Monat vom Kompakt-Zusteller zwangsweise aufs Auge und in den Briefkasten gedrückt. Und wir kloppen das Extremistenblatt auch stets ungelesen in die blaue Tonne.  Ohne,  dass wir irgendetwas Wichtiges oder Substantielles verpassen. Da sind die Eschenburg-Nachrichten schon seriöser und inhaltlich gehaltvoller. Die Gefahr, dass diese aber als einseitige Wahlkampf-Plattform missbraucht werden, ist schon latent.

Eigentlich müsste die kommunale Eschenburger Wochenzeitung ja inzwischen „Götz-Kurier“ heißen. Benannt nach unserem derzeitigem Rathaus-Chef. Was in der neuesten Ausgabe ins Auge sticht: Das aus Hirzenhain stammende Ortsoberhaupt ist hier gleich viermal mit Bild zu bewundern. Bei einem Seitenumfang von 13 Blatt, Titel- und Rückseite sowie Anzeigen und Sonderbeilage „Auto aktuell“ mal nicht mitgezählt und herausgerechnet, eine doch recht beachtliche Schlagzahl. Selbige war im Verhältnis seinerzeit nur durch den Hirzenhainer Orstvorsteher und seinen SPD-Kollegen Dr. C. in dem höchst defitzitären Bildband über die 750-Jahr-Feier noch in den Schatten gestellt worden.

Im Hinblick auf die im September dieses Jahres anstehende Bürgermeisterwahl dürften wir uns hinsichtlich der medialen Ominpräsenz unseres „Goure“ noch auf einiges gefasst machen. Wir können ihm nicht entkommen. Er verfolgt uns. Seine zwei Konkurrenten geraten da etwas ins Hintertreffen, weil sie eine solche Plattform wie den Schlemper-Kurier vermutlich nicht in dem Umfang (aus-)nutzen können wie ihr freundlicher Mitbewerber und Titelverteidiger, der sich ja um eine weitere Amtszeit bemüht. Jetzt hab‘ ich vergessen, wer in diesen Zusammenhang diesen bösen Begriff „Wettbewerbsverzerrung“ gebraucht hat….

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