Rotorman's Blog

Herzsprünge über Breitscheid: Im
Doppelpack mit 200 Sachen in die Tiefe

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Point of no return: Jetzt ist es zu spät, es sich anders zu überlegen. Aber das kann und möchte in diesem Moment auch keine(r) mehr. Mit 200 Sachen geht es der Erde entgegen. Tandem-Master Dirk Rewald ist Herr der Lage. Foto: Skydive Westerwald

Die ersten menschlichen Doppel-Pakete haben sich bereits heute Morgen aus der offenen Flugzeugluke gestürzt –  4000 Meter über Breitscheid. Und so soll es, wenn das nahezu perfekte Wetter anhält, bis einschließlich Pfingstmontag pausenlos weiter gehen. Die Westerwälder Skydiver scheinen mit dem „2. Tandem-Charity-Event“  wieder den Nerv „ihres“ Publikums getroffen zu haben. Passagierspringen für gute Zwecke, Adrenalin, Nervenkitzel und soziales Engagement in Kombination, die Mischung hat offenbar etwas. Der Publikums-Andrang auf der „Dropzone“ der Springer am Rande der „Hub“ ist enorm. Und der Aufmarsch besteht nicht nur aus Schaulustigen. Der erste Aktionstag war komplett ausgebucht.

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Rasanter Spaß hoch über der Breitscheider „Hub“. Bis Sonnenuntergang tankten die Gäste der Westerwälder Skydiver gestern Adrenalin. Die Freifall-Kameraleute waren immer dicht dran am Motiv. Foto: Skydive Westerwald

Am Sonntag und am Pfingstmontag haben Wagemutige hier jeweils ab 9 Uhr vormittags bis einschließlich Sonnenuntergang noch die Möglichkeit, über ihren eigenen Schatten zu hüpfen, nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug mit Tempo 200 nahezu eine Minute lang dem Boden entgegen zu rasen, um dann bei einer gemächlich-beschwingten Fahrt am geöffneten Schirm bis zur butterweichen Landung die herrliche Aussicht zu genießen. Das Ganze selbstverständlich angegurtet an einen erfahrenen Tandem-Master, dessen Hauptaugenmerk dem Wohlergehen seines Passagiers gilt. Für Pfingstmontag hat sich zudem auch Musical-Star Chris Murray  in Breitscheid angesagt. Er, der  schon alle großen Bühnenrollen gemeistert hat, als Fallschirmspringer stand der Künstler bisher noch nie auf der Besetzungsliste. Das soll sich ändern. Murray kommt direkt aus dem Bayerischen Hof, wo er am Freitag und Samstag noch als Judas in „Jesus Christ Superstar“ brilliert hatte.

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In der First- oder Business-Class gibt es bestimmt mehr Platz. An Bord der Pilatus ist es ziemlich eng, aber die Besatzung ist sichtlich guter Dinge. Foto: Skydive Westerwald

Eine kurze Einweisung mit Verhaltensmaßregeln am Boden, und schon heißt es „bitte einsteigen“. Welcome on Board! Die Turbo-Pilatus wartet schon mit heulendem Triebwerk. Im Inneren des Absetzflugzeugs ist es eng und laut, die Flugminuten bis zum „Point of no Return“ ziehen sich bange in die Länge. Da gehen den „Delinquenten“ tausend Gedanken durch die Köpfe. Auf was sie sich da nur eingelassen haben!  Dann wird es turbulent, überstürzen sich die Ereignisse, wird es richtig spannend – und schööön! Wenn sich die Tür des Absetzflugzeugs einmal geöffnet hat, gibt es kaum ein Zurück. Kneifen gilt nicht! Und der Gast kann sich nicht einfach vom Strudel der Ereignisse mitreißen lassen, sondern muss selbst aktiv werden. Er ist es nämlich, der zuerst springen muss und dabei seinen mit ihm durch Gurte verbundenen „Piloten“ auf dem Rücken quasi zwingt, es ihm nachzutun. Das kostet Selbstüberwindung! Augen zu und durch!

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Thomas Bechtum ist Chef im Cockpit der Pilatus. Bei ihm wissen sich Tandemmaster Jens Pithan (im Hintergrund) und die Seinen in guten Händen. Foto: Skydive Westerwald

Tandemspringen ist ein einzigartiges, atemberaubendes Erlebnis und beschert jenen, die sich darauf einlassen, unvergessliche Eindrücke und Momente. Und diese Momente haben sich viele Sprunggäste gestern auch gleich „konservieren“ und sich von einem Freifall-Kameramann begleiten lassen, der das Abenteuer für die Nachwelt auf Video festhielt. So lassen sich diese intensiven Sekunden immer wieder durchleben. Strahlende Gesichter, entrückte Blicke  nach der von lauten Freudenschreien begleiteten Landung, die nicht härter ausfällt, als würde man von einem Küchenstuhl hopsen. Und natürlich etwas berechtigter Stolz, sich überwunden und es gewagt zu haben.  Die Bestätigungsurkunde bekommt einen Ehrenplatz im Regal.

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Die Kleidervorschriften waren eher leger. Dieser Sprungpassagier zeigt Mut zur ausgefallenen Garderobe: Pink-Panther als Lulabär beim Junggesellenabschied. Foto: Skydive Westerwald

Pro Sprung (Kostenpunkt: 196 EUR) überweisen die die Veranstalter 50 Euro für den guten Zweck. Motto des Ganzen: „Mach‘ was Cooles – Tu‘ was Gutes!“ Der Erlös ist zu gleichen Teilen für die Bärenherz-Stiftung (www.baerenherz.de) und das Hilfswerk „Fly & Help“ bestimmt. Die „Bären“ unterhalten und fördern bundesweit Hospizeinrichtungen für unheilbar kranke Kinder, die fliegenden Helfer  (www.fly-and-help.de) engagieren sich auf dem Bildungssektor in der Dritten Welt.
Anmeldungen für einen „Herzsprung“ sind noch vor Ort  möglich. Info-Telefon: 02777-1871. Buchungen auch im Internet unter www.springwerk.de

Einen sehr schöner Beitrag von Mittelrhein- und Westerwald-TV über die Aktion hier: https://vimeo.com/99067840

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Zählt alles zum Bordservice: Steve Chlebusch serviert einen kleinen fruchtiger Snack für zwischendurch. Die ausgestreckte Hand gehört dem Kameramann, der auch ein Stück vom “Kuchen” abhaben will. Foto: Skydive Westerwald

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