Für einen Platz ganz oben auf dem Treppchen hat’s diesmal zwar nicht gereicht, aber eine „Bronzemedaille“ ist ja auch nicht zu verachten. Zumal dann, wenn auch an vierter Stelle der Rankingliste die Namen von Vereinskollegen stehen. So haben sich die Teams der Luftsportgruppe Breitscheid beim traditionellen Deutschlandflug wieder wacker geschlagen und ihrem Verein alle Ehre gemacht.Der in zweijährigem Turnus ausgetragene Deutschlandflug ist der traditionsreichste Wettbewerb des Deutschen Aeroclubs. Seine Anfänge reichen bis in das Jahr 1911 zurück. Im Gegensatz zu den Anfangsjahren ist diese fünftägige Meisterschaft nicht mehr ausschließlich eine Zerreißprobe für Mensch und Material, sondern gilt als Zuverlässigkeitsprüfung für Motorflieger und dient der fliegerischen Weiterbildung, dem Sicherheitstraining sowie der Nachwuchsförderung. Gefordert sind neben fliegerischem Geschick vor allem Orientierungsvermögen, Disziplin, Kombinationsvermögen und Teamgeist.
Stammplatz auf dem Treppchen
Markus und Astrid Ciesielski, die flugsportlichen Aushängeschilder der LSG, hatten den Wettbewerb in den Jahren 2011 und 2013 dominiert und sich jeweils unangefochten den Titel gesichert. Diesmal war die Konkurrenz einen Tick besser. Aber selbst auf Rang 3 kann sich das ambitionierte Ehepaar, das auch amtierender Deutscher Meister im Navigationsfliegen ist und zwei Wochen vorher den 55. Hessensternflug von Allendorf/Eder nach Trendelburg/Bad Karslhafen für sich entschieden hatte, einiges einbilden. Das Leistungsniveau an der Spitze des Teilnehmerfeldes ist seit Jahren gleichbleibend hoch. Schon der kleinste Patzer des einen Teams kann den/die Verfolger triumphieren lassen.
Letztendlich hatten die Breitscheider mit 212 Zählern nur 17 Fehlerpunkte mehr kassiert als die späteren Gewinner, Christiane und Axel Maurer aus Aschaffenburg. Und für das Geschwisterpaar Robert Deppe und Carla Moses – die Breitscheider Luftsportler sind amtierende Vize-Weltmeister im Rallyefliegen – ist der vierte Platz (219 Punkte) ein weiterer schöner Erfolg in ihrer Karriere als Wettbewerbspiloten. Das dritte Breitscheider Turnierteam, Oskar Deppe und Karl-Heinz Bender, landete auf Rang 16.
Es gab insgesamt vier Wertungsflüge über eine Gesamtdistanz von 862 Kilometer. Die Flugstrecke führte von Bitburg über Marburg und Hodenhagen nach Jena. Das Ganze ähnelte einer Art himmlischer Schnitzeljagd. Bewertungskriterien waren u.a. Flugplanung, die exakte Kurseinhaltung, Zeitgenauigkeit an den Check- und Wendepunkten sowie die Ziellandungen in einem eng definierten Feld. Elektronische Helferlein wie beispielsweise GPS-gestützte Navigationsgeräte, ohne die heute keine Hausfrau mehr in den Supermarkt fährt, waren verpönt.