Rotorman's Blog

Ein Lichtblick am zunehmend dunkler
werdenden deutschen Airshow-Himmel

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Erstmals auf einem deutschen Flugtag zu bestaunen: Die Patrulla Aspa der spanischen Luftstreitkräfte. Mit ihren fünf „Colibri“-Europcopter liefern die Heli-Piloten eine spektakuläre Show. Foto: Veranstalter

Die Zeiten für die Freunde großer Airshows oder anderer Luftfahrt-Events werden hierzulande härter.  Nachdem in diesem Jahr mit „Tannkosh“ in Oberschwaben, dem größten Luftfahrttreffen Europas, und dem beliebten Oldtimermeeting auf der  „Hahnweide“  gleich zwei gewichtige Zacken aus der Flugtagkrone herausgebrochen sind – beide Traditionsveranstaltungen wurden von den Veranstaltern abgesagt –  bleibt unterm Strich nicht mehr viel an bedeutenden, zivil organisierten Aero-Spektakeln übrig. Das ist auch die Folge ständig restriktiver werdender Auflagen und Anforderungen. Viele der zumeist vereinsgebundenen Veranstalter können dies, von den finanziellen Risiken einmal abgesehen, ganz einfach nicht mehr stemmen. Da ist der Internationale Großflugtag, den die Luftsportgruppe Breitscheid-Haiger für das letzte Augustwochenende (29. und 30. 8.) plant, ein Lichtblick am zunehmend düster werdenden bundesdeutschen  Airshow-Himmel.  Die Westerwald-Piloten wollen es nach dreijähriger Pause  noch einmal wissen und damit gleichzeitig an die an die lange Erfolgsreihe ihrer entsprechend ausgerichteten Aktionen anknüpfen.

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Die Hawker „Hurricane“ gibt in Breitscheid ihr deutsches Airshow-Debüt. Da schlagen die Herzen der „Heavey-Metal-Fans“ unter den Luftfahrtfreunden höher. Diese Maschine ist in den Farben der „Rhodesien Air Force“ lackiert und wird von einem 1600 PS starken Rolls Royce-Merlin-Motor angetrieben. Foto: Gerhard Schmid

Auch wenn die Planungen und Verhandlungen hinter den Kulissen noch nicht abgeschlossen sind, schon mit Stand von heute können die Organisatoren den Besuchern ein Programm vom Feinsten versprechen. Ein Abstecher auf die „Hub“ dürfte sich an den beiden Veranstaltungstagen allemal lohnen und zur Erlebnisreise werden.

Hurricane und Spitfire trumpfen auf

Den „Heavy-Metal-Fans“ unter den Luftfahrtfreunden ist die Verpflichtung zweier exquisiter WK-II-„Warbirds“ geschuldet, die bislang noch nie am Westerwälder Himmel aufgetaucht sind, weder in kriegerischer, noch in friedlicher Mission. Nach Bf 109, Focke-Wulf 190 oder P-51 Mustang in den Vorjahren wird das entsprechende Portfolio diesmal erweitert, und zwar um eine Hawker Hurricane MK IIB und eine Spitfire MK IX. Letztere entstammt der Historienflotte der niederländischen Luftwaffe. Die belgischen Kollegen hingegen kommen „teuflisch“ daher und entsenden mit den „Red Devils“ ihre weltbekannte Kunstflugformation. Die roten „Beelzebubs“ gehen mit vier  Siai SF-260 Marchettis an den Start. Und da will die ARMEE DE L’AIR natürlich nicht zurückstehen.  Die französischen Freunde schicken zum dritten Male in Folge ihr fliegerisches Aushängeschild, die Patrouille Cartouche Doré in den mittelhessischen Luftraum. Ihr Formationskunstflug  mit drei TB-30 Epsilons ist spektakulär.  Das gilt seit Jahren auch für das, was Vater und Sohn Eichhorn an den Himmel zaubern, neuerdings mit zwei Extras 330 LT’s.

Erstmals in  Deutschland: die „PATRULLA ASPA“

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Die „Roten Teufel“ sind das weltbekannte Aushängeschild der der Belgischen Luftwaffe. Mit vier Siai SF-260 Marchettis sevieren die Gäste Formationskunstflug vom Feinsten. Foto: Veranstalter

Und dann heißt es Viva Espana: Die Iberier kommen mächtig ins Rotieren und möchten mit der „PATRULLA ASPA“ d a s  Highlight zur Show beisteuern. Die aus fünf Eurocoptern EC-120 („Colibri“) bestehende Heli-Kunstflug-Equipe  wird zum ersten Male seit ihrer Gründung im Jahre  2003 auf einer Luftfahrtveranstaltung in Deutschland zu bestaunen sein. Überhaupt ist die Drehflügler-Fraktion an diesen beiden ereignisreichen Tagen nicht gerade unterrepräsentiert. Im Aufgebot u.a. eine MIL-MI 24 („Hirschkuh“) der tschechischen Luftstreitkräfte, eine Westland Sea Lynx MK88  der deutschen Marineflieger, der Eurocopter EC 365 der Johanniter-Luftretter und ein Bell 206 Jet-Ranger.

Ein Hauch von Hollywood

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Dicker Brummer: 1425 Pferdchen wiehern unter der Haube der T-28 „Trojan“. Diese Maschine wurde Ende der 40-er Jahre als Nachfolgemuster für die T-6 entwickelt und konzertiert ein zweites Mal am Westerwälder Himmel. Foto: Philipp Prinzing

Weitere Punkte auf der „Besetzungsliste“: Catalina-Flugboot (PBY-5A), Beech-17 „Staggerwing“, Beech B-18, Super King Air B200, Boeing Stearman, Glasair 3 RG,  North-American T6 im Dreier-Pack, Piaggio P149D, Rhin DR-107 One Design, eine wunderschön restaurierte Ryan PT-22 und ein echter Filmstar: die originale Twin-Beech aus dem Hollywood-Film „Captain America“. Die Bundesluftwaffe steuert mit einer „Trasnsall“ das kapitalste Flugzeug zur Luftshow bei.  Etwas kleiner, aber immer noch ein „dicker Brummer“, die Ende der 40-er Jahre entwickelte, 1425 PS starke T-28 „Trojan“, die unbeladen fast drei Tonnen auf die Waage bringt. Aber das alles ist noch nicht das Ende der aero-tischen Fahnenstange. Die Veranstalter verhandeln derzeit noch mit weiteren interessanten und spektakulären Headlinern. Die Internetseite http://2015.airshow-breitscheid.de wird dahingehend ständig aktualisiert.
Während der Samstag, der 29. August, als Fluglatzfest deklariert und u.a.  dem „Warm-up“, dem Training der Piloten und der Ausstellung  der teilnehmenden Flugzeuge und Hubschrauber vorbbehalten ist, geht es am darauffolgenden Tag richtig in die Vollen. Einlass ist ab 9 Uhr morgens. Das Vorprogramm beginnt um 12 Uhr, während di eigentliche, über vierstündige Non-Stop-Airshow um 13.30 von den am Platz beheimateten Skydivern  eingeläutet wird.

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