Rotorman's Blog

Flugplatzfest “Eisernhardt”: Regnerisch
und kühl, aber spannend und informativ

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Das Flugplatzfest auf der Siegener „Eisernhardt“ litt zu Beginn unter dem wechselhaften Wetter. Während die betagte „Tante EMMI“ hüstelnd auf Touren kam, zeigte das „Arbeitspferd“ der Gastgeber keinerlei morgendlicher Anlaufschwächen (unten links). Fallschirmspringer absolvierten Low-Level-Hüpfer (unten Mitte), während ein artfremdes Objekt, ein NSU-Kettenrad, alle Blicke auf sich zog (untern rechts). Fotos: Hans-Martin Lenz

Na ja, etwas ungemütlich war’s zeitweise schon. Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass der Wettergott den August mit dem März verwechselt. Regenschauer, Windböen, Kälte. Optimale Bedingungen für ein Flugplatzfest sehen anders aus. Aber in solchen Fällen gilt: Man/frau muss das Beste draus machen. Taten die witterungserprobten, im LSV Siegerland organisierten Aeronauten denn auch.
Zumindest am zweiten Veranstaltungstag, dem vergangenen Sonntag, hielten die himmlischen Schleusen dicht. So kam nach und nach doch noch eine stattliche Zuschauerzahl zusammen. Tausend an der Zahl mögen es schließlich insgesamt gewesen sein. Die mitunter tiefliegende Wolkendecke und die starken Brisen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 50 km/h setzten der Programmgestaltung zwar Grenzen, doch letztendlich gelang es den Platzherren doch, anhand praktischer Vorführungen einen repräsentativen Querschnitt ihres Sportes zu zeichnen. „Olle Kisten“, wie die betagte, aber unverwüstliche „Tante EMMI“ (ein Focke-Wulf „Stieglitz Baujahr 1941) Fläche an Fläche mit modernem Fluggerät, „Arbeitspferden“ wie der kräftigen, 250 PS starken  „Wilga“ oder schnittigen Hochleistungsseglern.

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Follow me! Die polnische PZL 104 (vorne) ist die himmlische Vielzweckwaffe des LSV Siegerland. Eingesetzt wird sie u.a. für den Flugzeugschlepp, Rund- und Fotoflüge sowie zum Absetzen von Fallschirmspringern. Foto: Hans Martin Lenz .

Nur unwesentlich jünger als das doppeldeckrige Flaggschiff der Gastgeber war ein artfremdes Objekt, das, obwohl bodengestützt, alle Blicke auf sich zog. Ein NSU-Kettenrad, Baujahr 1946. Eine Tagesleihgabe des Freudenberger Technikmuseums, die aber für den Alltagseinsatz auf der „Eisernhardt“ wohl nicht in Frage kommt. Da könnten Platzherren ihre Start- und Landebahn auch gleich umpflügen. Die kleinen Gäste standen Schlange, um mal in einem der Flugzeuge Probe zu sitzen, während sich die Jugendliche und Erwachsene aus berufenem Munde über Ausbildungswege zum Luftfahrer informieren ließen.

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Willkommen an Bord! Aber alle auf einmal geht nicht. Chef-Steward Henning Leutsch begrüßt die Passagiere. Foto: Hans-Martin Lenz

Fallschirmspringer, die sich wetterbedingt auf Low-Level-Hüpfer aus niedrigster Höhe beschränken  mussten, Modellvorführungen und Passagierrundflüge ergänzten das Angebot. Und im Waldbiergarten lockte eine gut bestückte Speisen- und Getränkekarte. Mahlzeit!

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Einmal auf Touren gekommen, produziert so ein 7-Zylinder-Stermotor einen unnachahmlichen Sound (links). Und: “Wer einmal die Welt durch die Tragflächen eines Doppeldeckers
gesehen hat, wird nie wieder der gleiche Mensch sein.” (Richard Bach). Die Eisernhardt aus eben dieser Perspektive. Fotos: Hans-Martin Lenz/Henning Leusch

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