Na ja, etwas ungemütlich war’s zeitweise schon. Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass der Wettergott den August mit dem März verwechselt. Regenschauer, Windböen, Kälte. Optimale Bedingungen für ein Flugplatzfest sehen anders aus. Aber in solchen Fällen gilt: Man/frau muss das Beste draus machen. Taten die witterungserprobten, im LSV Siegerland organisierten Aeronauten denn auch.
Zumindest am zweiten Veranstaltungstag, dem vergangenen Sonntag, hielten die himmlischen Schleusen dicht. So kam nach und nach doch noch eine stattliche Zuschauerzahl zusammen. Tausend an der Zahl mögen es schließlich insgesamt gewesen sein. Die mitunter tiefliegende Wolkendecke und die starken Brisen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 50 km/h setzten der Programmgestaltung zwar Grenzen, doch letztendlich gelang es den Platzherren doch, anhand praktischer Vorführungen einen repräsentativen Querschnitt ihres Sportes zu zeichnen. „Olle Kisten“, wie die betagte, aber unverwüstliche „Tante EMMI“ (ein Focke-Wulf „Stieglitz Baujahr 1941) Fläche an Fläche mit modernem Fluggerät, „Arbeitspferden“ wie der kräftigen, 250 PS starken „Wilga“ oder schnittigen Hochleistungsseglern.
Nur unwesentlich jünger als das doppeldeckrige Flaggschiff der Gastgeber war ein artfremdes Objekt, das, obwohl bodengestützt, alle Blicke auf sich zog. Ein NSU-Kettenrad, Baujahr 1946. Eine Tagesleihgabe des Freudenberger Technikmuseums, die aber für den Alltagseinsatz auf der „Eisernhardt“ wohl nicht in Frage kommt. Da könnten Platzherren ihre Start- und Landebahn auch gleich umpflügen. Die kleinen Gäste standen Schlange, um mal in einem der Flugzeuge Probe zu sitzen, während sich die Jugendliche und Erwachsene aus berufenem Munde über Ausbildungswege zum Luftfahrer informieren ließen.
Fallschirmspringer, die sich wetterbedingt auf Low-Level-Hüpfer aus niedrigster Höhe beschränken mussten, Modellvorführungen und Passagierrundflüge ergänzten das Angebot. Und im Waldbiergarten lockte eine gut bestückte Speisen- und Getränkekarte. Mahlzeit!