Die Kinder – und Jugendarbeit gehört im Kontext der originären Zielsetzung, den Erhalt natürlicher Lebensräume zu sichern, zu den wichtigsten Aufgaben der Naturschutzorganisationen und der ihnen angegliederten Vereine. Nur so lässt sich sicher stellen, dass der Gedanke, der allen darüber hinaus gehenden Anstrengungen und Initiativen zu Grunde liegt, Bestand hat: Jeder Mensch ist aufgerufen, ja eigentlich auch im eigenen Interesse verpflichtet, sich für den Erhalt von Umwelt und Natur, Flora und Fauna einzusetzen. Andernfalls sägt er selbst den Ast ab, auf dem er doch sitzt und leistet Beihilfe dazu, die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören.
Denn was nutzt es, wenn sie die Alten engagieren und den Jungen deren Motivation dafür völlig fremd (oder egal) ist. Insofern gilt auch hier: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Darauf, jungen Menschen die Notwendigkeit, schonend und schützend mit Umwelt und Natur umzugehen, nicht einzutrichtern, sondern plausibel verständlich zu machen, verwenden viele, leider nicht alle einschlägig orientierten Gruppen und Verbände einen Großteil ihrer personellen Kapazitäten. Vorbildliches leistet auf diesem Feld seit vielen Jahren der Naturschutzring Ehringshausen.
Dessen Kindergruppe gibt es schon seit über 25 Jahren. Seit zwölf Jahren firmieren die Kids unter dem Namen “Die Wiesel”. Wobei deren Zahl immer mal wieder schwankt. Mal sind es mehr, mal weniger Junioren, die sich zu den jeweiligen Einsätzen und Treffen einfinden. Zuletzt hatte sich die personelle Größenordnung bei knapp zwei Dutzend Aktiven stabilisiert. Betreut und geleitet wird die fidele Nachwuchsriege von Helmut Weller.
Und es müssen ja nicht immer gleich die Schlagzeilen generierenden Aktionen und Initiativen sein. Im Kleinen, oft auch Verborgenen lässt sich, Kontinuität vorausgesetzt, ebenfalls viel und Nachhaltiges bewegen, auch wenn es letztlich angesichts der globalen Naturzerstörung noch weniger als der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Steinsein mag. Aber Martin Luther hatte ja vor über 500 Jahren schon irgendetwas von einem Apfelbäumchen gegrummelt, das er heute noch pflanzen würde, selbst wenn er genau wüsste, dass morgen die Welt zu Grunde ginge.
Apropos pflanzen: Neben der Landschaftspflege , der sich vor allem die erwachsenen Vereinsmitglieder verschrieben haben und in die natürlich auch der Nachwuchs mit eingebunden ist,, gehört die Aufmerksamkeit der Kleinen per se allem, was “da draußen” kreucht, fleucht und wächst, aber auch jenem, was da eigentlich nichts zu suchen hat. So ist das Müllsammlen in jedem Frühjahr ein fester Bestandteil der Arbeit. Dazu zählen ebenso andere kleinere Einsätze wie Nistkastensäuberungen und regelmäßige Wasseruntersuchungen. Das Wochenendzelten mit der damit verknüpften Kartoffelernte auf einer selbst bewirtschafteten Ackerparzelle erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Das gilt auch für die Pilzwanderungen im Spätsommer.
Schmetterlinge bildeten im vergangenen Jahr ein Schwerpunktthema. Dazu gab es zwei verschiedene Veranstaltungen, wobei der Fokus einmal auf den Tagfaltern lag, während sich die wissbegierigen Jungforscher ein anderes Mal mit den nachtaktiven Vertretern dieser Insekten-Familie auseinandersetzen. 2015 steht das Thema “Reptilien” ganz oben auf der Agenda. Der Kirchgarten in Dillheim, den der Naturschutzring von der Kirchengemeinde gepachtet hat, bietet den Kindern ebenfalls ein ergiebiges Betätigungsfeld und soll in einen ökologisch ausgerichteten Bauerngarten umgewandelt werden.
Stamm-Domizil der jungen Naturschützer ist inzwischen das gemeindeeigene Anwesen in der Bahnhofstrasse 29/31 in der Ortsmitte von Ehringshausen, das auch von den Senioren des Ortes genutzt wird. Was den Plan für gemeinsame Unternehmungen von Alt und Jung reifen ließ. Dazu wird auch ein Apfelfest im Oktober dieses Jahres zählen. Auf dem Programm fürs neue Jahr stehen ferner der Besuch der Eichhörnchen-Aufzuchtstation in Weilburg-Kubach, ein Naturerlebnistag, das Thema “Leben am und im Teich”, eine Vogelstimmenexkursion. “Tierspurensuche nach Indianerart” sowie ein Wochenendzeltlager.