Von Jürgen Heimann
Ganz böse Falle. Gegen diese Tücken ist der „Kniebrecher“ zwischen Beilstein und Merkenbach ein Sch… . Wer den Hirzenhainer Friedhof auf eigener Achse ansteuert und nicht gleich (für immer) auf ihm liegen bleiben möchte, muss auf der Hut sein. Die Gefahr hier ist allgegenwärtig. Seit ein Straßenbauunternehmen vor etlichen Wochen im Auftrag der Gemeinde Eschenburg die marode Zufahrtsstraße zum „Hesse-Lu“ aus- bzw. verschlimmbessert hat, fährt das Risiko hier mit.
Auf zwei etwa sechs Meter langen Teilstücken des Weges wurde der brüchige Asphalt abgefräst. Und anschließend passierte erst mal nix. Bis heute. Die verbliebenen „Abbruchkanten“ fallen etwa 8 Zentimeter ab – urplötzlich. Und steigen am Ende genauso wieder an – bis zum Erreichen des „normalen“ Straßenniveaus. Wer da nicht aufpasst, oder nicht dran denkt, erlebt eine böse Überraschung. Und dazu muss man/frau noch nicht einmal viel Gas gegeben haben. Schrittgeschwindigkeit genügt.
Gut, intakte Stoßdämpfer sowie die Profile heutiger Autoreifen sind dick und strapazierfähig genug, um das weg zu stecken. Allenfalls klappern dem Autofahrer (und gegebenenfalls seinen Mitinsassen) die Jacket-Kronen heftigst aufeinander. (Bei einer solchen Gelegenheit soll sich auch schon mal jemand die Zunge blutig gebissen haben). Moto-Crosser hingegen dürften sich hier richtig wohl fühlen.
Fahrrad-, Moped- oder Rollerfahrer aber haben da denkbar schlechtere Karten. Wer von solchen, weil vielleicht in Gedanken, bei Tempo 25 gegen die Kante stößt, den reisst’s schon mal spontan aus dem Sattel. Kopfüber, versteht sich. Kann ins Auge und auf die Knochen gehen. Im schlimmsten Fall bleibt man da gleich da – auf dem Friedhof. Aber das sind eher apokalyptische Visionen. Keinen der Verantwortlichen scheint dieser Missstand aber sonderlich zu kümmern.
Aber das ist ja noch nicht alles. Die wegseitige (Gießwasser-)Zapfstelle im unteren, mittleren Bereich hat es auch in sich. (Nicht nur wegen der auffälligen Sponsoren-Etikettierung der dort aufgehängten Behältnisse.) Der Wasserdruck ist zwar ok, und mehr oder weniger sauber durch Betonplatten und Split umrandet ist das idyllische Plätzchen auf. Doch ein Fehltritt (oder Seitensprung), und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Eine schon etwas hochbetagtere Grabpflegerin ist da unlängst gestürzt, was aber, von ein paar blauen Flecken abgesehen, keine weiteren Folgen hatte. Das Problem: Die Plattform fällt jäh steil ab, 40 Zentimeter tief. Ein Höhenunterschied, bei dem ein unbedachter Rückwärtsschritt schon fatal ausgehen kann. Genau das ist ja auch passiert. Gut, die Eiger-Nordwand ist noch einen Tick gefährlicher, aber muss man den Unfälle leichtfertig durch Nichtstun fahrlässig provozieren?
Unser geschätzter Ortsbeirat war ja vor geraumer Zeit an Ort und Stelle, und hat verschiedene Punkte beanstandet und Verbesserungsvorschläge gemacht. Daraus resultierend erfolgte eine Umgruppierung der Leichenhallen-Bestuhlung, sodass sich trauernde Hinterbliebene jetzt nicht mehr mit völlig ungeschützter linker Flanke den Blicken der übrigen Beerdigungsgäste ausgesetzt sehen. Eine gute, pragmatische Lösung. Nur: Die oben erwähnte Gefahrenstelle ist den aufmerksamen Blicken der Ortspolitiker damals entgangen. Andererseits: Die Verkehrssicherungspflicht scheint man in Eschenburg eher großzügig auszulegen. Das gilt für beide beanstandeten Punkte. Voilà!