Von Jürgen Heimann
Unser neuer, beim gemeindlichen Ordnungsamt angestellter und aus dem Siegerland stammender Hilfspolizist ist ja – viele Hirzenhainer haben es inzwischen schon bemerkt – voll motiviert (und ambitioniert). Der hat ja sogar Eltern, die in ihren Autos vor dem örtlichen Kindergarten auf das Mittags-Pausensignal für ihren Nachwuchs warteten, Knöllchen verpasst. Strange! Der Knabe liefert sich mitunter Verfolgungsjagden mit Kfz-Fahrern/-innen, die sich trotz Sperr- und Verbotsschildern an den Absperrungen, die im Zuge des Ortsdurchfahrts-Ausbaues errichtet worden sind, vorbei mogeln. Gut, damit hat der taffe Kommunal-Sheriff natürlich seine Kompetenzen eindeutig überschritten. Die lokale Ordnungspolizei darf den ruhenden Verkehr überwachen, nicht aber den fließenden. Aber bei uns in Hirzenhain ist ja derzeit sowieso alles im Fluss. Da gehen die Uhren halt etwas anders.
Falschparker sind eine (gerade für die Statistik und den Haushalt) einträgliche Klientel. Die gemeindliche Ordnungs-„Polizei“ tut dann den ersten Schritt, um ein entsprechendes Inkassoverfahren einleiten zu können. Die Lackierung ihrer Einsatzfahrzeuge nötigt Otto-Normal-Verbraucher schon mal jede Menge Respekt ab. Die sehen genauso aus wie die der richtigen „Bullen“ (Entschuldigung für diese böse Titulierung). Angehörige der staatlichen „Trachtengruppe“ müssen jedoch im Gegensatz zu den kommunalen „Ordnungshütern“ eine mehrjährige, hammerharte Ausbildung durchlaufen, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Sei’s drum.
Wir hier in Eschenburg könnten den neuen, uns in großer Sympathie zugeneigten Aushilfs-Cop doch auch mal etwas verwirren. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs gehört ja, siehe oben, zu seinen originären Aufgaben. Gut, Parkautomaten gibt es, soweit mir bekannt, in unserer schönen Gemeinde, also der, die laut Eigenwerbung “echte Perspektiven” bietet, bislang noch nicht. Aber sie werden kommen. Und werden dann natürlich mit Solar-Strom betrieben – und nicht, wie die überwiegende Anzahl der öffentlichen Gebäude hier bei uns, mit Putins Erdgas. Weil: Unser Bürgermeister hat ja inzwischen die Energiewende ausgerufen!
Wenn man/frau sich dann also an einem der noch zu errichtenden Parkscheinautomaten so ein Ticket zieht, um für die Stunde Abhängen zwischen fünf Cents und 1,50 EUR zu berappen (das dann freilich in der Hoffnung, ohne weitere Zusatzkosten aus dieser Nummer wieder raus zu kommen), dann könnte man die kontrollierende Obrigkeit ja auch mal etwas verwirren. So, wie sie die das auf dem Hintersand-Parkplatz in Herborn erfolgreich getan haben. Siehe Foto. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Parkscheine könnte unsere Gemeinde dann, wenn sie, wie viele andere Kommunen in Hessen es bereits getan haben, die Straßenausbaubeiträge komplett abschafft, zur Gegenfinanzierung verwenden.