von Jürgen Heimann
Das „Stück Musik von Hand gemacht“ hat Reinhard Mey schon vor vielen Jahren besungen. Und die Klänge, die in der alten Schelder Mühle aus den Boxen fluteten, waren ebenfalls handwerklichen Ursprungs. Auch wenn die Band mit dem genialen Saiten zupfenden Lyriker aus Berlin stilistisch wenig am Hut hatte. Was auch immer er zu bedeuten hat: „Cellar4“ lautete der Name des flotten Trios, das sich anlässlich seines 10-jährigen Bandjubiläums an dieser geschichtsträchtigen Stätte die Ehre gab – und mächtig losrockte.
In der minimalistischen Besetzung Gitarre, Schlagzeug, Bass hinterließen die fidelen Drei hier aber nicht zum ersten Mal ihre klangvolle Visitenkarte. Und sie können nach Meinung des Publikums auch gerne noch mal wiederkommen. „Cellar4“ das sind Stefan Röger an der Sexsaitigen, Andreas Rau am Tieftöner und Andi Geiger hinter der Schießbude. Ihren Output klassifizieren die Musiker als „American Style Rock-Musik“, wobei die Setlist überwiegend aus ideenreich gestrickten, treibenden Eigenkompositionen besteht. Und wenn man denn mal abkupfern, pardon, covern möchte, dann bedient sich die kleine Formation vorzugsweise bei John Mellencamp, Bruce Springsteen, Dave Matthews und/oder Robert Zimmermann. Letzterer dürfte einigen auch als Bob Dylan bekannt sein.
Den vielen Zuhörern, die sich in am Ufer der Schelde eingefunden hatten, gefiel’s. Mächtig sogar. Die Musiker, ausnahmslos gestandene und routinierte Instrumentalisten, hinterließen ob ihres dynamischen, beherzten, bestechend klaren und pointierten Spiels nachhaltigen Eindruck. Mehr davon!
Die alte Mühle, auf aus dem 15. Jahrhundert stammenden Grundmauern errichtet, gegen Ende des des 2. Weltkriegs durch Bombentreffer zerstört und flugs wieder aufgebaut, hat sich in den vergangenen Jahren nach einem Besitzerwechsel zu einem beliebten und stark frequentierten Event-Point gemausert. Hier gibt es immer wieder Konzerte und Sonderveranstaltungen. Die nächste ist übrigens auf den 14. März terminiert. Dann gibt’s Mucke von der grünen Insel: Die 5. Lange Irish-Night steht ins Haus. „Start me up“ heißt es an diesem Tag ab 19 Uhr.
Die Räumlichkeiten des in der Niederschelder Mühlgasse 18 angesiedelten Veranstaltungsorts bestechen durch ein geschmackvolles, auf rustikal-romantisch getrimmtes Interieur. Hier lässt es sich aushalten – und feiern. Und das tun immer mehr Leute –Firmen ebenso wie Vereine.
Die Location kann auch privat angemietet werden – mit und ohne Catering. Weitere Infos unter 0178 -6359400.