Auf der Breitscheider “Hub” gehen die Lichter zwar nicht komplett aus, aber etwas ruhiger werden dürfte es hier in den nächsten Wochen und Monaten schon. Der ansonsten stark frequentierte Verkehrslandeplatz versinkt in den Winterschlaf – bis Ende März. Er ist, weil der Tower nur noch sporadisch besetzt ist, im Gegensatz zum ganzjährig geöffneten großen Nachbar auf der Lipper Höhe für von auswärts kommende Flugzeugbesatzungen während dieser Zeit nur bedingt anfliegbar – nach vorheriger Absprache und Anmeldung. Die Fachsprache kennt diese Situation als sogenannten “PPR”-Status (=Pre Permission Required). Die Piloten mit Heimvorteil können ihn aber, sofern es das Wetter erlaubt, weiterhin nutzen.
Die hiesige Luftsportgruppe hat die Saison 2017 offiziell beendet. Die Flugzeuge bleiben während der ungemütlichen, kalten Jahreszeit brav am Boden und werden hinter den verschlossenen Hangartoren umfassend gewartet.
Stattliche Jahresbilanz : Fast 14.000 Flugbewegungen
Die Bilanz, die die Platzherren ziehen können, ist eine stattliche. Die Zahl der registrierten Starts und Landungen ist im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen – um nicht weniger als 31,1 Prozent. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung des Flugplatzes. Insgesamt wurden auf dem Westerwälder Airfield 13.730 Flugbewegungen verzeichnet – die Summe aller Take-offs und Landings. Davon war nur ein geringer Teil “hausgemacht”. Die Motorflieger des Vereins steuerten 2.600 Zähler bei, was einem Plus um 20 Prozent entspricht, die Segelpiloten 1000. Letztere profitierten bei dieser Zahl auch vom Landesjugendvergleichsfliegen, dessen Gastgeber sie im September gewesen waren.
Der überwiegende Teil ging auf das Konto auswärtiger Luftfahrer, solche aus dem In- und Ausland. “EDGB” so die offizielle, amtliche Kennung des Lufthafens, hat in den einschlägigen Kreisen einen exzellenten Ruf.
Thomas Gerke gewann Ziellandewettbewerb
Das flugsportliche Jahr lässt die LSG Breitscheid-Haiger jeweils mit dem traditionellen “Abfliegen” ausklingen. Zeitgleich packten auch die Skydiver vis-à-vis ihre Siebensachen zusammen. Während die Glider-Freunde schon ein paar Wochen zuvor den Dienst quittiert hatten. ist das für die Motorflugfraktion auf Monate hinaus die jeweils letzte Möglichkeit, noch einmal aus dem Vollen zu schöpfen. Verbunden ist der sportlich-gesellige Spaß mit einem Ziellandewettbewerb, bei dem es gilt, möglichst zentimetergenau in einem eng begrenzten Feld aufzusetzen. Eine Aufgabe, die viel Erfahrung und Augenmaß erfordert. Motorflugreferent Thomas Gerke war der Sieg dabei diesmal in nicht zu nehmen. (jh)