Rotorman's Blog

That’s Airmail: Der „Seppl“ von der Post
Spende – Kommt ein Scheck angeflogen

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Nicht die Heidi von der Post: Briefkurier Sebastian „Seppl“ Lauber (oben links) winkt mit dem Scheck. Reiner Meutsch (rechts) hat die Wertsendung gar nicht kommen sehen, sein Tandemmaster Raphael Schlegel schon. Foto: Marcel Leicher

Da war Reiner Meutsch ja ehrlich – sich selbst gegenüber und den anderen: „Ich habe die Hosen gestrichen voll!“ Der Präsident des weltumspannenden Hilfswerkes „Fly & help“ strebte zögerlich und mit wackelnden Knien dem Absetzflugzeug zu. Doch die Breitscheider Skydiver hatten den prominenten RPR-1-Moderator vor die Wahl gestellt: Entweder, oder! „Oder“ hätte in diesem Fall bedeutet: Kein Geld! Und auf solches ist der umtriebige Menschenfreund und Entwicklungshelfer angewiesen, um seine vielen Sozialprojekte in Asien, Afrika und Südamerika finanzieren zu können. Und für 2525 Euronen muss eine Oma ja auch lange stricken. Diese Summe, resultierend aus dem 2. Großen Charity-Tandem-Event der Westerwälder Fallschirmsportler vom Juni dieses Jahres, winkte als Anteil und Belohnung. Einzige Bedingung: Die Scheckübergabe müsse in 4000 Metern Höhe bei Tempo 200 im freien Fall erfolgen. Uff! Gut, da muss man halt mal über seinen eigenen Schatten und aus einem Flugzeug springen.
Und so hatte sich die vollbesetzte Pilatus-Porter heute Nachmittag in den azurblauen Novemberhimmel über der Hub geschraubt – mit einem Fallschirmpassagier an Bord, dem so wohl nicht in seiner Haut war. Aber das sollte sich schnell ändern. Tandemmaster Raphael Schlegel hatte seinem „Beifahrer“ zuvor beruhigend auf die Schulter geklopft: „Junge, ich habe schon ganz andere Elfen sicher zu Boden gebracht“. Und er sagte wirklich „Elfen“. Als sich die Luke dann nach einem endlos zählen Aufstieg von 15 Minuten öffnete, hab es kein Zurück mehr. Der rasante Spaß begann. Go!

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Wie man sich bettet, so liegt man: Ende gut, alles gut. Dass die Breitscheider Skydiver ihrer Tandemgäste obendrein noch fürstlich belohnen, soll jedoch nicht zur Regel werden. Foto: Skydive Westerwald

Ja, und was da während des Sturzes plötzlich mit dem symbolischen Scheck in der Hand angeflogen kam, war nicht die Heidi von der Post, sondern der „Seppl“  von WSDPS (Westerwald Skydive Parcel Services). Die Hauspost des Vereins ist nämlich noch um einen Tick schneller als Deutsche Post, GLS und Hermes zusammen.  Aber bei diesen Geschwindigkeiten muss man nicht nur die genauwe Hausnummer kennen, schon exakt zielen und zupacken. Deshalb verzichtete der Briefkurier auch drauf, sich die  ordnungsgemäße Übergabe der Sendung quittieren zu lassen. Die hatte er sowieso mit seiner Helmkamera dokumentiert.

Das Westerwald- und Mittelthein-TV hat einen sehr schönen, mehr als fünfminütigen Sendebeitrag über diese außergewöhnliche Aktion erstellt. Zu sehen hier: http://vimeo.com/111566652

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Dann woll’n wir mal: Ausstieg in 4000 Metern Höhe. Und der Postbote wartet schon. Sebastian Lauber verzichtete darauf, sich die Übergabe des Schecks vom Empfänger quittieren zu lassen. Den Beweis dafür hatte er mit seiner Helmkamera eingefangen. Foto: Marcel Leicher

Nun verfügt ein versierter Radiomoderator ja normalerweise über einen recht respektablen Wortschatz. Doch Reiner Meutsch mochte zunächst auch nicht viel mehr einfallen, als das, was  in der Regel alle Tandempassagiere nach der glücklichen Landung rufen: „Geil!“. Seine Radioreisesendungen bei RPR gehört zu den am meisten gehörtesten ihrer Art in Europa. Bezeichnender Titel: „Mein größtes Abenteuer“. Da wird Häuptling „Flinke Zunge“ demnächst aus dem eigenen Nähkästchen plaudern können.  Ach ja, der Scheck: Der war dann doch noch zwischendurch in der Luft verloren gegangen und segelte gemächlich in das angrenzende Waldstück jenseits der Landesstrasse. Aber er gilt sowieso nur in Verbindung mit der Vorlage eines Lichtbildausweises durch den rechtmäßigen Empfänger.

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Ganz entspannt im Hier und jetzt: Fly & Help-Präses Reiner Meutsch fand den rasanten, 200 vertikal-km/h schnellen Spaß dann doch ziemlich „easy“. Er wusste sich bei Tandempilot Raphael Schlegel auch in guten Händen. Foto: Macel Leicher

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German Television proudly presents: Raphael Schlegel (rechts) erklärt den „Delinquenten“ bei der Bodeneinweisung, dass Gänsehaut beim Tandemspringen etwas völlig Normales ist. Reiner Meutsch (zweiter von links) hatte sich zur Verstärkung seine Lebensgefährtin Nina Weidenbach, die ebenfalls ihren ersten Sprung wagen wollte, mitgebracht. Denn: Geteilte Freud’ ist doppelt Freud. Foto: Skydive Westerwald

Einen gleich hohen Spendenbetrag wie Fly&Help (mehr über die Arbeit der Organisation hier: (http://www.fly-and-help.de) haben die Breitscheider Sportspringer der „Bärenherz“-Stiftung (http://www.baerenherz.de) zugedacht, die in zahleichen Städten Deutschlands Betreuungseinrichtung für unheilbar erkrankte Kinder unterhält. Und nächstes Jahr, so ist es ausgemacht, gehrt das Benefiz-Tandem-Springen in Runde 3.

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