Rotorman's Blog

Abkühlung für die Skydiver: Schiffe versenken
und ein feucht-fröhliches Bad in Heisterberg

Treffer! Da sank sie dahin und auf den Grund, die „Moskwa“.Der maßstabsgerecdht verkleinerte Raketenkreuzer von Wladimir dümpelte in einem kleinen Planschbecken vor sich hin. Aufgabe der Springer war es, den Pool bei der Landung nicht nur zu treffen, sondern den Pott auch zu versenken. Foto: Michael Wagner.

Von Jürgen Heimann

Sie sind mit allen Wassern gewaschen, aber das ist nicht ihr bevorzugtes Getränk. Die Aqua-Fraktion der Breitscheider Fallschirmsportler liebt es gerne feucht-fröhlich und konnte ihre Präferenz unlängst nach allen Regeln der Kunst ausleben. Dass die Skydiver dabei nass bis auf die Haut wurden, lag in der Natur der Sache. Da muss man/frau dann halt durch.

Schiffe versenken gehört seit Jahren zu einem beliebten Freizeitspaß der „Fallis“. Bis dato hatten sie immer den, zugegeben, schon etwas in die Jahre gekommenen US-Flugzeugträger „Nimitz“ im Visier, doch wurde das Ziel angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine leicht modifiziert. Diesmal im Fadenkreuz: der (inzwischen nach zwei Raketentreffern) abgesoffene Stolz der russischen Schwarzmeerflotte, die „Moskwa“. Wladimirs Lenkwaffenkreuzer hatte dabei, wie auch zuvor der Riesenpott der US-Navy, Null-Chancen. Er widerstand den massiven Attacken der Angreifer nur kurze Zeit.

Man muss das vielleicht etwas erklären. Bei der Aktion „Versenkt die Moskwa“ handelte es sich um ein rasant-luftiges Geschicklichkeitsspiel, das den Akteuren eine Menge abverlangt. Mut, Entschlossenheit, Zielvermögen, Körperbeherrschung und anderes mehr. Das „Target“, ein maßstabsgerecht verkleinerter Nachbau des Originalschiffs, dümpelt dabei in einem aufgeblasenen Planschbecken vor sich hin. Aufgabe der Springer ist es nun, den Kahn bei der Landung mit den Fußspitzen zu treffen und auf Grund zu schicken. Kein leichtes Unterfangen, bedenkt man, dass die Himmelstaucher, kurz bevor sie Bodenkontakt haben, trotz „Vollbremsung“ immer noch zwischen 50 und 80 Klamotten auf dem Tacho haben. Da müssen sie schon ziemlich genau peilen.

Nein, das ist nicht „Quax, der Bruchpilot“, sondern Raphael Schlegel. Dessen textiles Outfit war etwas gewöhnungsbedürftig, doch für eine Wasserlandung im Heisterberger Weiher passend. Foto: Sven Vollert

Kollege Kevin Kleinbring erwies sich bei diesem rasanten Manöver als der Treffsicherste der Westerwälder Schirmkünstler. Er gab der waffenklirrenden Putin-Jolle den Todesstoß. Bingo! Der (nicht ganz ernst gemeinte) Wettstreit war geselliges Highlight der traditionellen Sprungwoche, in  deren Rahmen die „Matratzen-Jongleure“ jeweils während der Sommerferien so richtig die Wutz raus zu lassen pflegen.

So ein Bauchplatscher kann wehtun, es sei denn, der Aufprall-Winkel stimmt. So wie hier. Beim Pyro-Spektakel „Heisterberger Weiher in Flammen“ sorgten die Breitscheider Fallschirmspringer für den Höhepunkt im Rahmenprogramm. Foto: Sven Vollert

Die Bilanz der neun Tage. 2.500  mal in 4000 Meter Höhe ohne zwingenden Grund die „Whisky-Whisky“, die Absetz-Caravan des Vereins, verlassen, 300 Tandemsprünge, Intensiv-Training für die Deutschen Meisterschaften im 4er und 8er-Relativ sowie Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Speed-Flying in Arizona. Die heimischen Farben vertreten dabei Matthias Kraft, Stefan Karger und Lucas Winnecker. Und ganz nebenbei erwarben acht hoffnungsvolle Nachwuchstalente ihre Sprunglizenz.

Nach diesen heißen Tänzen tat etwas Erfrischung gut. Die gönnte sich das Show-Team von Skydive Westerwald im nahegelegenen Heisterberg. Bevor der dortige Weiher am vergangenen Samstag in Flammen aufging, nahmen die himmlischen Gäste von nebenan ein kühles Bad. Nicht in der Menge, sondern im See. Die Springer sorgten damit für ein Highlight des Rahmenprogramms. Und die große Wasserfläche war ja, vom Beifall der Schaulustigen begleitet, kaum zu verfehlen. Retter der DLRG fischten die pudelnassen Sportspringer nach der Landung sofort  wieder aus dem Maxi-Tümpel. Sicher ist sicher. Es dauerte ein Weilchen, bis die Schirme wieder getrocknet waren. Die Zeit bis dahin konnte man/frau sich dann ja am Bierstand vertreiben…..

Die “Whisky-Whysky” kreist über dem Heisterberger Weiher”. Die Skydiver wollen hier ein kühles Bad nehmen. Und exit!

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