Rotorman's Blog

Badewannen voller Tränen, Köpfe im
Google-Kühlschrank und sächselnde Amseln

Bildersuche

Gut zu wissen: Wenn man in der Google-Bildersuche nach die Ziffernfolge “241543903” eingibt, findet man jede Menge Fotos von Menschen, die ihren Kopf in Kühlschränke stecken.

Von Jürgen Heimann

Die Tatsachen, dass Eiweiß weniger Eiweiß als Eigelb enthält, Fliegen meist rückwärts starten und arbeitslose Fußballprofis bei der Bundesanstalt für Arbeit als Künstler geführt werden, verändern hinsichtlich ihrer Bedeutungsrelevanz nicht unbedingt und gleich den Lauf der Welt. Zumal es ja auch heißt: Man muss nicht alles wissen. Es genügt, wenn man weiß, wo es bzw. wo was steht. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Die Festplatte unter der Schädeldecke ist sowieso schon voll. Da braucht man den kostbaren Speicherplatz nicht mit noch mehr unnützen Kram zu belasten. Aber ab und wieder, hin und wann können neugierige Blicke in die nicht selten sinnfreien Nischenbereiche unnützer Erkenntnisse schon unterhaltsam sein.  

Dass selbst Krankenwagen laut Straßenverkehrsordnung einen Verbandskasten mit an Bord haben müssen, leuchtet ja noch irgendwie ein. Aber dass die Laubheuschrecke ihre Ohren unter den Knien trägt, fragt selbst Günther Jauch nicht ab. Zumal unsere Nachbarin die, also ihre Lauscher, nicht nur daselbst, sondern überall hat. Rechtshänder würden sich, hab’ ich gelesen, meist mit der linken Hand kratzen. Und Erdnüsse seien gar keine Nüsse, sondern Bohnen. Das gilt auch für die von Ültje. Die Seidenspinnerraube verfügt über elf Gehirne. Mein Arbeitskollege wäre schon froh, hätte er ein einziges, das funktioniert.

Weinbrandbohnen und Kartoffeln

Frau-Tafel

Werfen wir ein paar Blicke in die nicht selten sinnfreien Nischenbereiche unnützen Wissens.

Ach ja, jährlich werden weltweit 130 Millionen Kilogramm Mon Cherie gegessen. Wie viele Überraschungseier, ist nicht bekannt. Die betrachtet der deutsche Fiskus aber nicht nur als Spielzeug, sondern auch als klassisches Nahrungsmittel für den täglichen Bedarf. Weshalb darauf nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent erhoben wird. Im Gegensatz zur Süßkartoffel. Dafür sind 19 Prozent fällig. Für normale Speise- und Setzkartoffeln wiederum nur 7. Das mit der Mehrwertsteuer, der zweitgrößten Einnahmequelle von Papa Staat, ist sowieso ein Kapitel für sich. Selbst abgebrühte Finanzbeamte geraten, vor die Aufgabe gestellt, die gängigen Ausnahmen stichhaltig zu begründen, in Erklärungsnöte.

Bratwürste, Maultiere und eBooks

Tränen

Gut zu wissen: Im Laufe seines Lebens vergießt jeder Mensch so viele Tränen, das er damit eine Badewanne fühlen können. Eine Träne soll ca. 15 Milligramm wiegen, Krokodilstränen etwas mehr.

Wer die Wurst beim Metzger kauft und zu Hause futtert, zahlt den ermäßigten, wer ein solches mit zwei Enden behaftetes Produkt aber an der Imbissbude ordert, den vollen Satz. Gleiches Spiel beim Kaffee – ob mit ohne Koffein. Bohnen und Pulver sind steuerermäßigt, das fertig aufgebrühte Heißgetränk jedoch nicht. Krabben und Garnelen belegt der Fiskus mit 7 Prozent, Hummer und Langusten hingegen mit 19 Prozent. Harte Schale, weicher Kern. Jede Wette, dass die wenigsten Steuereintreiber die Schalentiere auf den ersten Blick auseinander halten können.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Esel anzuschaffen, sollte überlegen, ob er stattdessen nicht lieber auf eine Kreuzung zurückgreift. Maultiere oder Maulesel tun es doch auch. In diesem Fall  wären bei Handelsabschluss nur 7 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Beim Buchkauf fallen 7 Prozent Mehrwertsteuer an, bei ebooks schlägt Schäuble 19 Prozent drauf, begnügt sich bei Hörbüchern aber wieder mit weniger. Das soll einer verstehen!

Rendezvous mit der Wasserprinzessin

Muh

Gut zu wissen: Kühe können je nach Herkunft in unterschiedlichen Dialekten muhen. Singvögel auch 🙂 Foto: Pixabay

Angeblich weint jeder Mensch in seinem Leben eine ganze Badewanne voll. Keine Ahnung, wie diese Berechnung zustande gekommen ist. Eine Träne soll ca. 15 Milligramm wiegen, Krokodilstränen etwas mehr. Und wer außerstande ist, auf öffentlichen Toilettenanlagen zu pinkeln, hat eine “Paruresis”. Die umgangssprachliche Bezeichnung für dieses Leiden heißt “schüchterne Blase”. Apropos: Öffentliche Frauentoiletten der gehoben Klasse verfügen in Japan häufig über eine nach der mythologischen Wasserprinzessin “Otohime” benannte Zusatzfunktion. Damit werden die Geräusche einer WC-Spülung simuliert, um somit den für viele Userinnen peinlichen bei der Geschäftsabwicklung entstehenden Lärm zu übertönen. Um diese Töne zu überlagern, haben viele 00-Benutzerinnen im Lande Nippon nämlich die Angewohnheit, während der Sitzung mehrmals auf den Wasserknopf zu drücken, was den Verbrauch enorm in die Höhe treibt. Das Tool soll helfen, ihn zu reduzieren. Zwischen 20 und 30 Liter lassen sich so pro Gang einsparen. Wer das nicht glaubt, hier ist der Beweis:

Klein, praktisch gut: Die japanische Toliettenprinzessin.

Keine Ahnung, warum die mehr oder weniger stillen Örtchen für die Herrn der Schöpfung meist nicht über eine solche Sonderausstattung verfügen. Dabei ist die Klo-Kultur im Land der aufgehenden Sonne weltweit einzigartig und entwickelt wie sonst nirgends.

Heavenly Touch und tödliche Erektionen

Föhn

Gut zu wissen: Föhn ist nicht gleich Fön bzw. Foen. Nur die Haartrockner von AEG dürfen sich ohne „H“ schreiben. Weil es sich um ein eingetragenes Warenzeichen handelt.

Dafür werden die Männer in Down Under bevorzugt behandelt, wenngleich der Vorteil nur temporärer Art ist. Schwimmer, die von der vor den Küsten Australiens herumdümpelnden  Meeresqualle genesselt werden, können eine Erektion anschließend deutlich länger halten als ihre Konkurrenten, war neulich im Science-Journal zu lesen. Die Nebenwirkungen des Kontakts seien allerdings tödlich. “Heavenly Touch” nennt man so etwas. Man(n) kann eben nicht alles haben. In deutschen Landen soll das Risiko einer derart folgenreichen Berührung allerdings deutlich geringer sein. Gilt auch für die entsprechende Standfestigkeit danach. Der niederländische Ausdruck für “vermieten” lautet übrigens “verhu(u)ren”. Das aber nur nebenbei.

Oft fehlen uns im Alltäglichen die Worte, selbst für die einfachsten Dinge des Lebens. Und da ist es mit dem Nippel und der Lasche nicht immer getan. Beispielsweise nennt man, warum auch immer, den Plastikring an Milchpackungen, mit dem diese verschlossen sind, “LightCap”. Das Plastikende am Schnürsenkel hingegen ist die “Nadel”. Gut zu wissen. Der Hahn auf der Kellogg’s-Cornflakes-Verpackung heißt “Cornelius” und Dr. Oetker mit Vornamen August.

Rätselraten an der Supermarktkasse

Man paying at supermarket checkout

Gut zu wissen: Die Hölzchen, mit denen Kunden ihre Einkäufe an der Supermarktkasse abgrenzen , heißen „Warentrenner“ oder Separatoren“. Samit wäre auch dieses Rätsel gelöst.

Komplizierter wird’s an der Supermarktkasse. Der Kunde deponiert seinen Einkauf auf dem Band und grenzt diesen mittels eines kleinen Brettchens von den Waren des hinter ihm Wartenden ab. Nur wie nennt man dieses Utensil?  Frage an die Kassiererin. Deren Blick geht ins Leere. Das Licht brennt, aber es ist niemand zu Hause. Und der Vordermann schaut einen an, als hätte man sich danach erkundigt, ob man den Kassenbon auch in der Mikrowelle aufwärmen könne. Insider nennen die praktischen Abgrenzer “Warentrenner”.bzw. Trennstab oder „Separator“.  “Warenabtrennhölzchen” oder “Kassenbandriegel” haben sich als Bezeichnungen hingegen nicht durchsetzen können.  Unbenommen davon bleibt die nach wie vor unbeantwortete Frage, wer denn  nun für deren Platzierung zuständig ist. Ich, oder der nach mir anstehende Kunde. Darüber streiten sich die Gelehrten.

Bleistifte und die Trendfrisur der 80er Jahre

Krustentiere

Gut zu wissen: Krabben, Garnelen, Langusten und Hummer belegt der Fiskus mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen. Jede Wette, dass der Steuereintreiber im Dillenburger Finanzamt die Viechcher nicht auseinander halten kann.

Den Wahrheitsgehalt der Behauptung, dass Menschen in der Regel nicht dazu in der Lage sind, ihren eigenen Ellenbogen zu küssen, stützt ein entsprechender Selbstversuch. Aber warum nennt man einen Bleistift Bleistift, wenn darin doch kein Blei, sondern Graphit enthalten ist? Und für “Vokuhila” (vorne-kurz-hinten-lang), die Trendfrisur der 80er, haben die Italiener den Ausdruck “capelli alla tedesca” geprägt. Heißt übersetzt “Haare nach deutschem Stil”. Die Tulpen-Heinis sagen “duitse mat” (“Deutsche Matte”) dazu, bei den Ungarn kennt man diesen haarigen Look als “Bundesliga”.

Mon Cherie

Gut zu wissen: Jährlich werden weltweit 130 Millionen Kilogramm Mon Cherie genascht. Wie viele Überraschungseier, ist nicht bekannt. Die betrachtet der Fiskus Aber nicht als Spielzeug, sondern als klassisches Nahrungsmittel.

Typische Vertreter dieser Frisurenlinie waren Chuck Norris, Dieter Bohlen, Wolfgang Petry und “Tante Käthe”(Rudi Völler). Und um die Mähne nach dem Waschen trocken zu kriegen, musste ein Heißluftgebläse her, Föhn genannt. Aber für diese Zwecke gab und  gibt es auch einen Fön, Rechtschreibreform hin oder her. Der Haartrockner ohne “h” ist jedoch eine eingetragene Marke, und das seit 1908. So, alternativ “Foen”, dürfen sich nur entsprechende Produkte von AEG nennen.

Was wäre noch ganz wichtig zu wissen? Wenn man in der Google Bildersuche nach “241543903” sucht, findet man jede Menge Fotos von Menschen, die ihren Kopf in Kühlschränke stecken. Echt. Der Wissenschaftler John Wells hat bewiesen, dass Kühe in unterschiedlichen Dialekten muhen, genauso wie auch Singvögel in verschiedenen Dialekten trällern. Wenn die erste Amsel auf meiner Terrasse anfängt zu sächseln, suche ich mir eine neue Bleibe.

 

Milchtüte-1

Gut zu wissen: Die Plastikverschlüsse auf den Milchtüten nennt man „LightCaps“. Und der Hahn auf den Kellog’s Cornflakes heißt mit Vornamen „Cornelius“.

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