Rotorman's Blog

Anwohner sollen bis zu 57.000 Euro für den
Ausbau der Straße „Unterer Klein-Loh“ hinblättern

Die stark befahrene Straße “Unterer Klein-Loh” will die Gemeinde ausbauen, verbreitern und mit einem Gehweg versehen. Zur Rush-Hour gibt es hier regelmäßig lange Staus. Drei bis vier Autos brettern dann über die Rennstrecke. Die (Handvoll) Anlieger sollen die Zeche bezahlen. Zum Teil weit über 50.000 EUR pro Hausgrundstück.

Von Jürgen Heimann

Der Plan der Gemeinde Eschenburg, die (marode) Anwohnerstraße „Unterm Klein-Loh“ in Hirzenhain auszubauen, zu verbreitern und mit einem Gehsteig zu versehen, sorgt für Unverständnis und Empörung. Nicht zuletzt unter den betroffenen Anliegern. Das sind nur eine Handvoll. Die Grundstückseigentümer sollen die Zeche zahlen. Satte fünfstellige Beiträge werden dafür fällig, in einem Fall sogar fast 57. 000 EUR.

Zur Rush-Hour ist hier regelmäßig der Teufel los. Dann staut sich der Verkehr. Wird auch rgwlmäßig im FFH-Staupilot erwähnt. Bis zu vier Fahrzeuge rasen dann über die mit Schlaglöchern übersäte Rennstrecke. Falls sich mal ein Fußgänger hier hin verirrt, kennen die Anrainer diesen meist mit Vornamen. Trotzdem soll ein Trottoire her, was die Maßnahme natürlich erheblich verteuert.

Die Frage, ob es nicht vielleicht doch eine Nummer kleiner geht, überhörten bzw. ignorierten Vertreter der Verwaltung bei einer unlängst von ihr einberufenen Anliegerversammlung. (Motto der Veranstaltung: “Wie sag’ ichs meinem Kind”?) Der Bau eines Gehsteigs sei bei derlei Maßnahmen vorgeschrieben, hieß es. „Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie erster Teil). Auch von dem Vorschlag, hier eventuell eine Einbahnstraßenregelung einzuführen, wollten die Herren aus dem Rathaus nix wissen.

Und was sagt der Ortsbeirat? Nix. Andere Baustelle. Nicht zuständig. Auch der Bauausschuss wird, so ergab ein erster Stimmungstest, wohl keine Einwände erheben. Bleiben die Anwohner also auf sich allein gestellt. Aber es formiert sich Widerstand. Mehr darüber demnächst hier

Anderes Thema, auch wenn es nicht neu ist. Einem exponierten Mitglied der Eschenburger Gemeindeverwaltung wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Wir machen keine halben Sachen!“ Eventuell aber doch. Am Hirzenhainer Friedhof lebt es sich gefährlich – nach wie vor. Gut, es gibt drängendere Probleme auf diesem gebeutelten Planeten. Doch die kleineren dieser Art darf man halt auch nicht übersehen.

Nach der Verschlimmbesserung des maroden, an der Südgrenze der Ruhestätte entlangführenden Wegs war ein Teilstück übrig geblieben, auf dem der Asphalt abgefräst, aber nicht erneuert worden war. Eine Senke, am übrigen Straßenniveau gemessen mehrere Zentimeter tief, sorgte bei Automobilisten, die drüber fuhren, regelmäßig für Zähneklappern. Bei Zweirad-Steuerern noch für mehr als das. Die konnten, so sie sich an den tückischen Kanten rieben, schon mal einen unfreiwilligen Stunt hinlegen. 

Korrekterweise sei angemerkt: Bereits einen Tag nach öffentlicher Thematisierung des seit Monaten herrschenden Zustands hatte unsere Verwaltung den „Casus Knacktus“ entschärfen lassen. Danke! Es geht doch. Und ab und an sogar schnell. Nur: Die mit dem ehrgeizigen Projekt betraute Baufirma hatte im Eifer des Gefechts einen weiteren Risiko-Point übersehen (oder geflissentlich ignoriert). Vielleicht war den ambitionierten Straßenbauern auch der Asphalt ausgegangen. Oder sie hatten einfach keine Lust mehr. „Mr waas es nit!“

Böse Falle Nr. 2: Versäumnis oder „Pfusch am Bau”? Hier wird man quasi gezwungen, die Kurve zu schneiden. Kommt dann ein Fahrzeug von oben, der Friedhof ist ja gleich nebenan.

Knapp hundert Meter weiter, dort wo der Zufahrtsweg einen scharfen Linksbogen schlägt, um später nördlich verlaufend wieder in die Hornbergstraße zu münden, lauert nach wie vor eine weiterer heikler und tückischer Hinterhalt. Andre Stelle, gleiche Welle. Auch hier tut sich ein fast über die gesamte Wegbreite klaffender Abgrund auf. Ähnlich jenem weiter hinten. Und es soll dem Vernehmen nach nicht der verunglückte Versuch gewesen sein, hier eine Half-Pipe für Rollerskater zu installieren.

Wer die Klippe umschiffen will, muss die Kurve schneiden. Geht mit etwas fahrerischem Zielvermögen durchaus. Nur: Wenn just in diesem Moment von oben ein Fahrzeug naht, um nach rechts auf den Zufahrtsweg abzubiegen, dessen Herannahen von unterhalb aber nicht einsehbar ist, kann derjenige welcher (und das gilt auch für Fußgänger oder Mütter mit Kinderwagen) gleich an Ort und Stelle liegen bleiben und findet hier die ewige Ruhe. Schließlich ist das ja hier der Friedhof. Schau’n mer mal, wann diese Gefahrenstelle, die auch schon etliche Wochen auf dem Buckel hat, endlich entschärft wird. Wie gesagt, keine halbe Sachen!  

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.