Von Jürgen Heimann
Gut, sie sind vielleicht etwas kleiner als ihre erwachsenen Brüder und Schwestern. Aber nicht viel. Die Maßstabsgröße 1: 3 trifft es da ziemlich genau. Mit Spannweiten zwischen viereinhalb und sechs Metern machen aber auch diese (Flug-)Geräte einiges her. Und sie bringen locker zwischen 15 und 20 Kilogramm auf die Waage. Da hat sich auch der Muckibuden-gestählte Pilot schnell mal verhoben. Aber er soll die Dinger ja auch nicht einarmig stemmen, sondern beidhändig steuern.
Etwa 60 dieser imposanten Vögel werden am kommenden Wochenende (26. bis 28. August) am Himmel Hirzenhains ihre Kreise ziehen. Aber das selten im normalen Geradeausflug. Die Modellbaugruppe des hiesigen Segelfliegerclubs ist nach 2013 zum zweiten Male Ausrichter der Internationalen Deutschen Modelsegelkunstflug-Meisterschaft, bei der Piloten aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz drei Tage lang um Sieg und Platz kämpfen.
Das Reglement unterscheidet sich kaum von entsprechenden Wettbewerben mit manntragenden Flugzeugen. Für die Modellmaschinen gelten die gleichen Regeln, Abläufe und Bedingungen. Und jene an den “Steuerknüppeln” müssen ihr Handwerk genauso gut beherrschen, als säßen sie selbst drin. Das wird spannend und verspricht auch für Außenstehende ein sehenswertes Spektakel zu werden.
Unterteilt in zwei Starterklassen (Anfänger/Limited und Fortgeschrittene /Unlimited) müssen die Teilnehmer auf bzw. über dem SFC-Sonderlandeplatz genau vorgegebene Figurenfolgen an den Himmel zaubern: Loopings, Turns, Rollen, “Männchen” und Kombinationen daraus. Einzig in der Kür haben sie, was die Choreografie anbelangt, freie Hand. Vor allem diese Durchgänge sind für Zuschauer und -hörer interessant. Auch für solche, die die aerodynamische Thematik nicht so verinnerlicht haben. Denn das ist nicht nur, aber auch, Schall und Rauch. Paraffinschwaden zeichnen die geflogenen Figuren zur besseren Visualisierung nach. Untermalt wird das Programm durch passende Musik.
Daneben gibt es die bekannte und die unbekannte Pflicht. Der Start erfolgt, wie meist im richtigen Flugmeisterschafts-Leben, per “F-Schlepp”. Ein Motormodell hievt die Segler auf “Arbeitshöhe”. Und dann, zwischen 450 und 550 Metern über Grund, beginnt der rasante Spaß. Fünf Punktrichter liegen auf der Lauer, um die Manöver zu beurteilen und zu bewerten.
“Start frei” heißt es an allen drei Wettbewerbstagen morgens jeweils ab 10 Uhr. Der Eintritt ist natürlich frei, Küche und Keller sind geöffnet.