Rotorman's Blog

Nach Disco und Schwert 2017 nun ein
verliebter Oger und ein starkes “Ich”

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Shrek, Rebecca und die Wunderfunzel von Aladin sollen den Tecklenburger Freilichtspielen in der Saison 2017 volle Ränge bescheren.

Von Jürgen Heimann

Nachdem Artus vergangenes Jahr mit seinem magischen Schwert blank gezogen und Manero-Tony sich mit dem Samstagnacht-Fieber infiziert hatte, setzten die Tecklenburger Freilichtspiele in der neuen Spielsaison auf einen verliebten Oger und ein tragisches, von Daphne du Maurier erdachtes “Ich”. Das zauberhafte Reich “Weit-weit-Weg” und “Manderley” haben dann identische geografischen Koordinaten. Nach dem Bee Gees-Musical „Saturday Night Fever“ und  der von Frank Wildhorn opulent vertonten Artus-Saga sollen im nächsten Jahr “Shrek” und das Kunze Levay-Epos “Rebecca” den Theatermachern im Münsterland volle Ränge bescheren. Wobei man bei Maxim de Winters zweiter und im Schatten ihrer toten Vorgängerin stehenden Ehefrau davon ausgehen kann, dass sie das locker schafft.  

Was Michael Kunze und Sylvester Levay, das kongeniale deutsch-ungarische Composer-Libretto-Gespann, anpacken, wird zu Gold. Die Werke der beiden sind Selbstläufer. Zu den bekanntesten gehören “Elisabeth”, “Mozart! Und “Marie-Antoinette”.  Kunze hatte außerdem beim “Tanz der Vampire (Musik: Jim Steinman) seine Hand mit im Spiel.”Rebecca”, anno 2006 uraufgeführt, lief bereits mit großem Erfolg in Wien und Stuttgart und soll auch den Broadway erobern. Während das kolossale grüne Wesen mit den abstehenden Ohren einer Animationsfilm-Reihe von DreamWorks entsprungen ist und zwischen 2014 und 2015 die schöne Prinzessin Fional in Düsseldorf, Berlin, München, Zürich und Wien aus den Fängen des bösen Drachen befreite. In beiden Fällen handelt es sich um Nova, um Erstaufführungen. Die beiden Stücke wurden bislang nämlich noch nie unter freiem Himmel gespielt. Mit 2.300 überdachten Sitzplätzen ist Tecklenburg die größten Open-Air-Musical-Bühne in Deutschland.

Drittes Standbein des Festspielsommers 2017 ist Aladin mit seiner Wunderfunzel. Diese Produktion ist als Familienmusical konzipiert und richtet sich ab 21. Mai vor allem an die jüngeren Besucher. Insgesamt 30 Vorstellungen stehen auf dem Spielplan. Offiziell eröffnet wird die Saison allerdings traditionell erst am Pfingstmontag, der nächstes Jahr auf den 5. Juni fällt. Das Motto wie gehabt: “Musical meets Pop”.

Nicht erShreken:  Premiere ist am 17. Juni

logo “Shrek” und sein dauerquasselnder Esel zeigen Lord Farquaad, dem fanatische Herrscher von Duloc, in Teck insgesamt 21 mal den Stinkefinger. Premiere ist am 17. Juni. Die Regie liegt in den Händen von Ulrich Wiggers, die musikalische Leitung hat Giorgio Radoja. Choreografie: Kati Heidebrecht.  Tetje Mierendorf verkörpert die Titelfigur. Weitere Akteure in dieser schräg-romantischen Freak-Show sind Dominik Hees, Roberta Valentini und Thomas Hohler. “Blendende Unterhaltung mit intelligenten Pointen, durchgeknallten Kostümen, toller Technik und viel Gefühl”, urteilte die Kritik im Herbst 2014 nach der Deutschlandpremiere im Düsseldorfer Capitol-Theater. Damals führte Andreas Gergen Regie. Den Mann hätten auch die Tecklenburger wieder dafür einspannen können, doch er wurde anderweitig gebraucht. Gergen inszeniert hier stattdessen das hochkarätig besetzte “Rebecca”.

20 mal brennt Manderley

Die Story kommt, der Romanvorlage entsprechend, eher düster, dramatisch und unheimlich daher und erzählt in eindrucksvollen, schwermütigen Bildern, wie sich die “Ich” genannte Gesellschafterin nach ihrer Eheschließung auf dem stattlichen im nebligen Cornwall gelegenen Anwesen von  Manderley gegen den omnipräsenten Geist ihrer unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen Vorgängerin behaupten muss. Es ist ein Kabinettstückchen, bühnenreif ersonnen von zwei Meistern ihres Fachs. Die Ruinenkulissen des Theaters mit ihrer einzigartigen Atmosphäre sind wie geschaffen dafür. Und dann natürlich die Musik. Sie ist gewaltig, mitreißend, unter die Haut gehend. Halt ein echter Levay.  Da brennt die Luft. Und Manderley zum Schluss ebenfalls

Auflauf der Stars: Hochkarätige Besetzung

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Die Freilichtbühne in Tecklenburg bietet 2.500 Besuchern Platz und ist damit die größte ihrer Art in Deutschland. Foto: Heiner Schäffer

Bei den Personalien haben die Tecklenburger “Burg”-Herren geklotzt. Pia Dowes, Jan Amann, Anne Welte, Roberta Valentini, Thomas Hohler und Christian Schöne stehen in der ersten Reihe. Mit der Titelrolle wurde Milica Jovanovic betraut. Für die talentierte Aktrice eine riesige Herausforderung, aber auch eine immense Chance. Neben Andreas Gergen (Regie) gehören u.a. Tjaard Kirsch (Musikalische Leitung) und Danny Costello (Choreografie) zum Kreativteam. Die Produktion läuft vom 21. Juli (Premiere) bis 9. September. Insgesamt 20 mal hebt sich der imaginäre Vorhang.

Der Kartenvorverkauf für die neue Spielzeit hat bereits am 15. November begonnen. Untern Weihnachtsbaum machen sich die Tickets sicherlich gut. Geordert können sie unter der Hotline  05482-220 oder via Internett unter https://www.freilichtspiele-tecklenburg.de/tickets/

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