Rotorman's Blog

Tausende Löwen müssen sterben, weil
asiatische Libido-Krüppel im Bett versagen

Der „König der Tiere“ im Fadenkreuz „verwegener“ Freizeitjäger. Die Beute haben sie sich lange vorher via Internet bestellt und blättern für den Abschuss eines solchen stattlichen Tiers bis zu 45.000 Euronen auf den Tisch. Foto: VIER PFOTEN/ Mihai Vasile

So ein imposanter, ausgestopfter Löwenkopf am Sims über dem prasselnden Kaminfeuer, noch im Angesicht des Todes wild und furchteinflößend dreinblickend, macht sich doch echt gut und dürfte dem heldenhaften Jäger die uneingeschränkte Bewunderung der Besucher garantieren. Dass der mutige Nimrod im realen Leben als Quadrat-Dödel  gehandelt wird,  zu dämlich für den Erwerb des Jagdscheins ist, aber nach dem dort, wo er war, sowieso niemand gefragt hatte, muss er seinen  Gästen ja nicht auf die Nase binden. Ebenso wenig, dass das Beutetier zum Zeitpunkt des Abschusses mit Beruhigungsmitteln gedopt war und sich in einem eingezäunten Gehege befand, wo an Flucht gar nicht zu denken war. Eventuell war der zur Zielscheibe degradierte König der Tiere sogar auch noch von klein auf an Menschen gewöhnt und zeigte deshalb keinerlei Scheu.

So  ist es gängige Praxis in vielen Ländern Afrikas, wo die Trophäenjagd auf die inzwischen bestandsgefährdeten Leos ein höchst lukratives Geschäft darstellt.  Da dreht sich  Bernhard Grzimek im  Grab herum und wird zum Wiedergänger! Je nach Stattlichkeit der Beute zwischen 25.000  und 45.000 Euronen lassen sich auch deutsche Waidmänner das zweifelhafte Vergnügen kosten, ein maskulines Exemplar der zweitgrößten wildlebenden Raubkatzen umzunieten, nur um sich dessen Schädel daheim dekorativ an die Wand zu nageln  bzw. aus dem Fell einen Bettvorleger zu basteln.  Wir alle sind ja so furchtbar stolz auf diese unsere verwegenen Fremdrevier-Helden, die dahingehend keine Kosten und Gefahren scheuen!  Weibchen sind übrigens deutlich weniger wert.  Wie bei Arabern und vielen Muslimen ja auch. Aber das ist eine andere Geschichte.  Die Löwen-Ladies sind mit 5.000 EUR wesentlich  preisgünstiger und quasi zum Schnäppchenpreis zu haben.

Nach dem Streicheln gibt’s die Kugel

Moreson Ranch Vrede 2010

Eine ausgestopfte Löwin über der Bar eines keine Gefahr scheuenden Nimrodes garantiert diesem die uneingeschränkte Bewunderung seiner Gäste. Foto: VIER PFOTEN/ Yvonne Nottebrock

Die Praxis ist nicht neu. Allein in Südafrika sollen etwa 160 Gatterfarmen existieren, in denen zusammen 4000 bis 5000 Löwen unter zum Teil grausamen Bedingungen gezüchtet und gehalten werden. Drei Tage nach der Geburt werden die Löwenbabys ihren Müttern entrissen und dann mit der Flasche aufgezogen. Nachteil für sie: Die fehlende Muttermilch bewirkt Mangelerscheinungen, was in späteren Jahren zu Knochendeformationen, Atem- oder Verdauungsproblemen führen kann. Vorteil für die Peiniger:  Die Tiere werden gegenüber Menschen zutraulich und lassen sich so als Touristenattraktion missbrauchen. Dem niedlichen Streichelalter entwachsen,  geht’s dann flugs  zurück ins Gehege, wo der Countdown beginnt.  Es ist meist  nur noch eine Frage der Zeit, bis eine Kugel aus dem Lauf eines von weit angereisten Freizeitschützen die geschundene Kreatur von ihrem erbärmlichen, artwidrigen Dasein erlöst.  Man pflegt dieses anspruchsvolle Waidwerk übrigens als „Canned Hunting“ (Gatterjagd) zu bezeichnen.

Mit einem Klick zur Wunsch-Trophäe

Das System haben gewissenlose Profithaie inzwischen perfektioniert und optimiert. Davon lebt eine ganze Industrie. Schon Monate vor dem goldenen Schuss kann sich der Ballermann sein Ziel auf einschlägigen Portalen im Internet heraussuchen und „bestellen“. Da wird nix dem Zufall überlassen.  Es gibt Reisebüros, die sich darauf spezialisierte haben und Komplett – bzw. Rund-um-Sorglos-Pakete anbieten, die alles, Flug, Logis, Transportkosten  und Ausgaben für den Präparator inklusive, beinhalten.  Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat diese Schöpfungsverachtende Schweinerei schon vor Jahren thematisiert und angeprangert. Auf ihrer Internetseite www.vier-pfoten.de kann man sich ausgiebig über diese Abgründe menschlicher Abnormität informieren. Da wird’s einem schlecht!  Ein engagierter Gewerkschaftsfunktionär hat einmal in einem ganz anderen Zusammenhang gesagt: Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte! Als hätte er von diesen Umtrieben gewusst.

Wunder-Elixier für den schwächelnden Menne

Die Löwenbabys werden wenige Tage nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und an die Menschen gewöhnt. So zeigen sie auch angesichts auf sie gerichteter Schusswaffen keinerlei Scheu und laufen ihren Mördern vertrauensselig entgegen. Foto: VIER PFOTEN/ Thomas Pietsch

Und jetzt wird noch ein weiteres Mal an der Schraube der Perversität gedreht. „Resteverwertung“ heißt das Zauberwort. Warum die nicht verwendbaren  Kadaver verscharren oder verbrennen, wenn sich daraus noch schnelles Geld machen lässt, viel, viel schnelles Geld? Knochen und Organe der gemeuchelten Tiere werden deshalb inzwischen in großem Umfang nach Asien verscherbelt, wo clevere Scharlatane  Potenzmittelchen für den schwächelnden Menne draus köcheln. Die glauben da im Ernst (oder im Kurt) an den Schwachsinn, sie bräuchten sich nur etwas von dem Löwen-Pülverchen aufs Sushi-Souflet oder die Nasi Goreng-Terrine zu träufeln, und, Simsalabim, schon würde die kleine, zuletzt nur noch auf zwei Zylindern dackelnde Einspritzpumpe  weiter unten wieder im Turbogang laufen. Der Aberglaube an Sex- Wunderelixiere dieser Provenienz  ist ja gerade im Fernen Osten, aber auch in Afrika, seit Menschengedenken weit verbreitet – und nicht auszurotten. Libido-Stimulanzen  auf  tierischer Basis waren hier schon immer der Renner und wie eine Lizenz zum Gelddrucken. Die Stiftung „Vier Pfoten“ sieht die große Gefahr, dass dieses lukrative Geschäftsfeld  dazu führt, auch den Bestand  an frei lebenden Löwen in Afrika noch weiter zu dezimieren. Das winken nämlich auch den Wilderern ganz üppige Einnahmequellen.

Sinnloser Tod für die Lust

Auf dem gesamten Kontinent gibt es heuer schon nur noch etwa 23.000 wildlebende Großkatzen dieser Familie. Tendenz fallend. Und so lange all die Schlapp Schwan-Zungs  und Libido-Krüppel ein paar tausend Kilometer weiter nordöstlich oder sonst auf der Welt  überzeugt sind, nur so eine Schwachsinns-Arznei  könne ihre Erektionsprobleme lösen, und so lange windige Placebo-Verbrecher sie zu ihrem eigenen Vorteil darin bestärken und sie mit dem „Stoff“, aus dem die schnell platzenden Lust-Träume sind,  beliefern, wird sich an dieser Abwärtsspirale auch nichts ändern.

Aber es gibt auch Lichtblicke, Zeichen der Hoffnung. Dafür steht das Kürzel „CACH“, was so viel bedeutet wie „Campaign Against Canned Hunting“. Dabei handelt es sich um eine in Südafrika eingetragene, ausschließlich aus Freiwilligen und Ehrenamtlichen bestehende Organisation, die vehement dafür kämpft, die Zucht von Löwen für die Gatterjagd zu verbieten. Sie steht an vorderster Front, um eine Branche zu bekämpfen, die ungeheuerliche Grausamkeit gegenüber Tieren zum Geschäftsmodell gemacht hat. Mehr über die Arbeit von „CACH“ hier: http://www.cannedlion.org/german-translation.html

Was jeder tun kann

Die jüngsten Verwerfungen hat das weltweit operierende Kampagnen-Netzwerk Avaaz schon vor Wochen aufgegriffen  und nun ganz aktuell  in den Mittelpunkt einer neuen Petitions-Initiative gerückt. Damit soll die südafrikanische Regierung bewogen werden, ein striktes Verbot für den Handel mit Löwenknochen und –organen  zu erlassen und diesen unter harte Strafen zu stellen.  Und das wird sie nur dann tun, wenn man sie dort trifft, wo es richtig und empfindlich weh tut:  Auf dem Tourismus-Sektor. Diese nach wie vor boomende Branche hatte Avaaz zuletzt mit  Anzeigen- und Plakatkampaganen  auf Flughäfen, Websites und in Zeitungen  ins Visier genommen,  auch um aufzuzeigen, dass der brutale Handel  mit den Skeletteilen und Innereien des Lion-Kings dem Ruf des Landes als Reiseziel schadet.  Das Urlaubsparadies bekommt Risse. Und die Aktion kann weiter laufen, nachdem ein südafrikanisches Gericht  der Zuma- Regierung untersagt hat, die Kampagne  weiterhin zu stören und zu unterbinden – weil das halt die freie Meinungsäußerung verletzte.

Das Netzwerk peilt eine Millionen Unterschriften  an, um diesem Feldzug Nachdruck und Gewicht  zu verleihen. Das Ziel müsste doch zu erreichen sein! Die Sache verdient Unterstützung. Hier kann jeder seinen Beitrag dazu leisten:

http://www.avaaz.org/de/stop_lion_slaughter_for_sex_aides_rb/?bEXPGeb&v=30881

Konfuzius, Ghandi und Theodor Heuss

Eine Löwin auf Streife: Für 5000 Euro Abschussgebühr ein echtes Schnäppchen. Wie bei den Arabern und vielen Muslimen sind die Damen weit weniger wert als die Herrn der Schöpfung. Foto Helmut Weller

„Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“, hat der olle Konfuzius (551 – 479 v Chr.) schon festgestellt. Das  Verhältnis des Menschen zum Mitgeschöpf Tier war aber  jetzt sein originäres Thema nicht. Dazu ist dem schlauen Philosophen kaum etwas eingefallen – anderen nach ihm schon.  Leonardo da Vincis „frommer“ Wunsch hat sich bis heute aber nicht erfüllt: „Es wird die Zeit kommen, dass das Verbrechen am Tier genau so geahndet wird wie das am Menschen“.  Schaun‘ mer mal.

Hoffentlich behält Mahatma Gandhi in diesem konkreten Zusammenhang Recht: „Alles was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück!“ Von dem großen, kleinen Morallehrer, Pazifist, Revolutionär und posthumen Friedensnobelpreisträger  stammt auch die treffende Erkenntnis: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt“.  Dahingehend sollten wir uns im ach so zivilisierten Abendland ja auch mal an die eigene Nase fassen.

Der alte Theo, also jetzt nicht der Lingen,  sondern der Heuss, unser erster Bundespräsident – Gott hab‘ ihn selig -, war ja ein aufrechter Mann, aber bestimmt nicht die schärfste Klinge im intellektuellen Besteckkasten der jungen Bundesrepublik. Er kam aber zu dem bemerkenswerten Schluss: „Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist, dass das Wort Tierschutz überhaupt geschaffen werden musste!“ Wo er Recht hatte, hatte er Recht. JÜRGEN HEIMANN

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