Rotorman's Blog

Was hat Jagen mit Naturschutz zu
tun? Waidmänner verweigern Diskussion

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Halali? Das Hessische Jagdrecht steht auf dem Prüfstand. Die Jäger kämpfen um ihre Privilegien, verweigern aber die Diskussion mit Natur- und Tierschützern. Foto: Pixabay

Die Jägerschaft geht der Diskussion mit Tierschützern, Wildbiologen und Wissenschaftlern aus dem Weg. Wenn sich am morgigen Mittwoch in Bürgerhaus in Lich engagierte Natur- und Tierfreunde mit der ihrer Meinung nach längst überfälligen Reform des Hessischen Jagdrechtes auseinandersetzen,  wird auf dem Podium ein Vertreter der Waidmannsfraktion fehlen. Einzig Gerd Bauer, der Vorsitzende des Ökologischen Jagdvereins Hessen, wird dann de Farben der Lodenzunft vertreten. Eingeladen zu dieser öffentlichen, um 19 Uhr beginnenden Veranstaltung haben der Verein TierfreundLich und die hiesige NABU-Ortsgruppe. Thema: „Tierschutz – Naturschutz – Jagd: Ein Widerspruch?“
Rede und Antwort stehen werden bei dieser Gelegenheit die Landtagsabgeordnete Ursula Hammann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN). Sie ist Vizepräsidentin des Hessischen Landtages und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Auf dem Podium auch der Wildbiologe Dr. Ulf Hohmann, Angehöriger der Forschungsgruppe Wildökologie Landesforsten Rheinland-Pfalz, und Dr. Hans-Jürgen Kost-Stenger, der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Hessen.
Dr. Cornelia Konrad vertritt als Vorsitzende die Farben der Veranstalter (TierfreundLich e.V.), während Vanessa Reithinger bei der Tierrechtsorganisation PETA als Fachreferentin für Wildtiere verantwortlich zeichnet. Mike Ruckelshaus ist stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzbeirates Hessen und in Personalunion bei der Tierschutzorganisation „Tasso“ für den Inlands-Tierschutz zuständig. Dr. Achim Zedler schließlich ist Vorsitzender des NABU Kreisverbands Gießen. Die Gesprächsleitung liegt in den Händen von Dr. Heidi Bernauer-Münz (Wetzlar).
Warum die organisierte Jägerschaft, die in diesen Wochen bundesweit für die Beibehaltung ihrer Rechte und eine Ausdehnung ihrer Befugnisse mobil macht, die Auseinandersetzung scheut, bleibt ihr Geheimnis. Dadurch wird es kaum möglich sein, das umstrittene Thema Jagd vollständig abzubilden und auch extreme, diametral entgegengesetzte Standpunkte zu benennen.

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Abschussrampe: Hier oben lauert für viele Tiere der Tod. Foto: Pixabay

Vermutlich erschien den Jägern das Podium zu einseitig besetzt. Damit hatten die Tierfreunde wiederum keine Probleme gehabt, als sich vor einigen Wochen in der Grünberger Gallushalle in die Höhle des Löwen gewagt und bei einer Podiumsveranstaltung der Oberhessischen Jägervereinigung zum Thema „Raubsäuger – Artenschutz – Fallenjagd“  ihre Positionen vertreten hatten.
Damals wie jetzt wird es vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung vor dem Tagungslokal eine Demonstration geben. Tierfreunde und –schützer treffen sich daher um 18 Uhr vor dem Bürgerhaus in Lich, um, wie es in dem entsprechenden Aufruf heißt, „für die Rechte ihrer vierbeinigen Familienmitglieder“ einzutreten. Explizit geht es um die Tötung von Hunden und Katzen durch Jäger und die von nicht wenigen als anachronistisch empfundene Fallenjagd.

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