Die Boeing-Stearman ist einer der schönsten, bekanntesten und meist gebautesten Doppeldecker der Welt. Eines dieser Prachtexemplare ist auch am Himmel über Pohlheim zu bewundern. Foto: Wilfried Birkholz
Von Jürgen Heimann
An Jahren können die Pohlheimer Luftsportler ihren Brüdern (und Schwestern) im Geiste aus Hirzenhain das Wasser nicht reichen. Letztere feiern 2023 ihr 100. Vereinsjubiläum und reklamieren (zu Recht) für sich, der zweitälteste Segelfliegerclub der Welt zu sein. Dagegen sind die „Steinkopf“-Aero-tiker Jungspunde. Andererseits: 60 Jahre Segelfluggruppe sind auch schon eine Hausnummer. Und darauf wollen die Piloteure um Frank Bender am kommenden Wochenende (8. bis 10. Juli) anstoßen und ein großes Fass aufmachen – im wahrsten, wie im übertragenen Sinne des Wortes.
Postkartenmotiv von der Insel Santorini: Doch die Idylle im griechischen Inselparadies hat Risse bekommen. Immer mehr potentielle Urlauber wenden sich mit Grausen ab. Was die Athener Regierung mit hilflosen Flüchtlingen anstellt, schreckt ab. Foto: Pixabay
Von Jürgen Heimann
So traumhaft schön und malerisch die griechische Inselwelt auch ist, so nett und gastfreundlich die Menschen dort, mich haben die zum letzten Mal gesehen. Tilt, game over! Seit Jahren geistern schon die Skandalnachrichten von illegalen Pushbacks über die Ticker. Diese illegale, menschenverachtende, gegen europäisches und verbrieftes Menschenrecht verstoßende Praxis, vor denen die EU konstant die Augen verschließt und die Uschi und Co. lächelnd unter den Teppich kehren, haben die Hellenen jetzt noch mal getoppt.
Die LSG Breitscheid erwartet zu ihrem Fly In am 16. Juli Pilotenfreunde nebst Flugzeugen aus allen Teilen Europas. Da gibt’s auch für Fußgänger jede Menge prächtige Exponate zu bewundern. Foto: Elfi Jung
Von Jürgen Heimann
Es müssen nicht immer spektakuläre Airshows sein. So spannend und schön es vielleicht auch sein mag, Luftfahrtfreunde und solche, die es werden wollen, brauchen nicht zwingend Nervenkitzel, Düsen-Jets oder „Warbirds“, um ermessen und erleben zu können, was die Faszination Fliegen ausmacht. Es geht durchaus auch eine Nummer kleiner, ohne dass der Reiz darunter leidet. Den Beweis dafür möchte die Luftsportgruppe Haiger-Breitscheid am Samstag, den 16. Juli erbringen. Die „Hub“-Piloten laden die Bevölkerung zum Besuch eines europaweit ausgeschriebenen „Fly-In“ ein.
Wo Biker-Herzen höher schlagen: Chromblitzende Wuchtbrummen formieren sich in Katzenfurt zum 3. Lahn-Dill-Poker-Run. Fotos: Miriam Krentscher
Man muss nicht Fedor Holz, Christoph Vogelsang oder Rainer Kempe heißen, um bei dieser Spielrunde erfolgreich mitmischen zu können. Bei den genannten Drei handelt es sich um Deutschlands beste Pokernasen, die schon mal Gewinne in Millionenhöhe einstreichen. Bei dem am Sonntag, den 10. Juli anstehenden und nunmehr 3. Poker-Run der Evangelischen Kirchengemeinde von Katzenfurt sind die Preisgelder und Einsätze durchaus bescheidener, der Spaßfaktor dabei aber vermutlich deutlich höher als bei den großen Turnieren und in den einschlägigen Casinos. Auch hocken die Zocker nicht stoisch mit unbewegten Minen um einen Tisch herum und bluffen, sondern reiten auf Feuerstühlen durch die Pampa und lassen sich den Fahrtwind um die Nasen wehen. Let’s go!
Mahlzeit! Völlerei kannten unsere Ahnen nicht. Das Essen, das auf den Tisch kam, war einfach, aber nahrreich. Und oft genug hieß der Küchenmeister Schmalhans.
Von Jürgen Heimann
Das waren noch Zeiten, und die waren bestimmt nicht immer einfach. Das fing schon beim täglichen Broterwerb an und endete irgendwann in der Küche. Als unsere Mütter und Großmütter am Herd den Kochlöffel schwangen, war der Thermomix noch nicht erfunden. Und bei Chefkoch.de konnte man/frau auch nicht mal schnell vorbeisurfen und sich Rezept- und Zubereitungs-Tipps holen. Da war das Kochen noch echte Handarbeit, basierend zumeist auf überlieferten, von Mund zu Mund weiter gegebenen Rezepturen. Was dabei herauskam, war einfach aber schmackhaft und vor allem gesund und nahrhaft. An diese historische Epoche bodenständiger Haute Cuisine erinnert eine sehenswerte Sonder-Ausstellung im Eschenburger Regionalmuseum in der Eibelshausener Marktstrasse. Titel: „Einfach, aber gut – Was früher in den Dörfern gekocht wurde“.
Breitscheids rote LSG-Flotte. In der Mitte das neue Trocken-Tanklösch-Fahrzeug. Links das auf einem Unimog 416 aufgesetzte Trockenlöschfahrzeug („TroLF 750“ ), rechts das Kleinlöschfahrzeug, ein modifizierter Subaru-Justy. Die Fahrzeuge können während des Flugbetriebs ständig bemannt bzw. befraut werden.
Von Jürgen Heimann
So manche kleinere Ortsfeuerwehr könnte angesichts dieses Fuhrparks schon etwas neidisch werden. Da hat die Luftsportgruppe Breitscheid-Haiger viel Geld in die Hand genommen, um, was den Brand- und Katastrophenschutz anbelangt, den Vorgaben des Gesetzgebers entsprechen zu können. Es ist ja statistisch erwiseen: Flieger ist die sicherste Fortbewegungsart schlechthin. Aber, es kann trotzdem immer mal etwas passieren. Beim Start, bei der Landung oder zwischendurch. Und für solche Fälle will man gerüstet und vorbereitet sein, um im entscheidenden Moment und ohne Zeitverlust das Richtige zu tun. Ist man auf der „Hub“ auch.
Wo die Kids leuchtende Augen bekommen: Auf der rostigen Kettenschaukel des Hizenhainer Kinderspielplatzes haben schon Generationen den Fliehkräften getrotzt.
Von Jürgen Heimann
Als in (Un-)Ehren vergreist und ergrauter Spät-Rentner mit Frustrationshintergrund kommt man zwangsläufig rum in seiner kleinen Welt. Jedenfalls dann, wenn im engeren familiären Dunstkreis erlebnishungrige Enkelkids im Vor-Kindergartenalter auf Unterhaltung und Action bestehen. Da sind dann erst einmal Spielplätze, die ja eigens für diesen Zweck angelegt wurden, erste Wahl. Da kann man /frau die Kleinen ohne größeres eigenes Zutun über längere Zeit bespaßen.In der Regel. Doch nicht überall. Es gibt schon unrühmliche Ausnahmen.
13. Juni 2022
von Juergen Kommentare deaktiviert für Met 66 Joahrn…. Schnoawweldasse, en Oamer fierm Bette, Foahrte met’m VauDeKa en de lesste Daal foh dr Pubberdät
o der Stell‘, aach im Noame foh moier Fraa en moin Ellern, erschte moal a gruußes Dange fier dey ville Kradulatione foh och zou moim Geburdsdoag. Do ho aich maich echt gewittrich drüwwer gefreut. Es jo schieh, dess mer i moim huie Aaler, wu aich jo schuu vill rouhicher geworrn soi, noch nit suu ganz vergesse es. Aich deff ets aaach metfoarn, wenn dr VauDeKa en Ausfluch mächt, en kräie en Fisterplatz direkt hennerm Schauffeur garandiert. En zou de Seniore-Doae foh dr Gmoa werrn aich aach iegeloare. Des owwer aach nur, weil aich do bei de Landfraae im Ballett metdanze.
Der Eindruck täuscht: So tief, dass die Grashalme ins Cockpit ragten, war Markus Beckmann während seines Rekordflugs nie. Foto: Burkhard Werner
Von Jürgen Heimann
Hauptberuflich jagt der Polizeioberkommissar zwielichtigen Gestalten hinterher oder klopft Verkehrssündern auf die Finger. Doch in seiner Freizeit macht der 51-jährige Jagd auf Rekorde. Markus Beckmann, genannt „Becki“, hat endlich geschafft, was andere vor ihm und er selbst auch immer wieder vergeblich versucht haben: die im Mai anno 1959 von dem unvergessenen Hirzenhainer Top-Piloten Reinhard Göst erkämpfte Bestleistung im Dauersegelflug am Eiershäuser Hang zu knacken. Damals, als der Acro-Pionier im Cockpit eines doppelsitzigen Kranichs nach den Sternen griff, um 15 Stunden und 40 Minuten in der Luft zu bleiben, war Beckmann selbst noch gar nicht auf der Welt gewesen.
23. Juni 2021
von Juergen Kommentare deaktiviert für Wenn die Sonne malerisch im Westen versinkt: Mitsommer-Gottesdienst am berühmten Hirzenhainer Segelflieger-Hang
Ortspfarrer Michael Brück (links) und sein Amtsbruder Eberhard Hoppe (rechts) zelebrierten zur Mitsommernacht im vergangenen Jahr den, Corona-bedingt, ersten Open-Air-Gottesdienst am berühmten Hirzenhainer Segelfliegerhang. Am heutigen Freitag (25. Juni) gibt es eine Neuauflage. Klappe, die Zweite. Foto: Burkhard Werner
Von Jürgen Heimann
Wer jemals auf der Außenterrasse der der Hirzenhainer Flughalle gesessen hat, weiß, wovon die Rede ist. Das Panorama, das sich von hier aus entfaltet und ausbreitet, ist nachgerade spektakulär. Vor allem dann, wenn die Sonne im Sommer flammend am wolkenlosen westlichen Himmel versinkt, um nebenbei ein explosives, ins Impressionistische abgleitende Feuerwerk an Farben und Emotionen zu hinterlassen. Impressionen wie aus einer Doku über die letzten landschaftlichen Paradiese hierzulande. Im Allgäu, oder bei den Bajuwaren zum Bleistift, kann es nicht schöner sein. Ist es auch vermutlich nicht.
Das hat sich herumgesprochen. Heerscharen auswärtiger Romantiker pilgern bei schönem Sommerwetter an den Hirzenhainer Nordwest-Hang. Dort, wo sich früher vor fast hundert Jahren die ersten Segelflugpioniere mit ihrem primitiven Holzkonstruktionen in den Himmel schraubten, die hier herrschenden, deutschlandweit einzigartigen Hangaufwinde einatmeten und sich Untertan machten, bietet sich dem Besucher heuer eine schier atemlos machende Aus- und Weitsicht. Zu ihren Füßen das von der Abendsonne vergoldete Simmersbach, ein strahlendes Eiershausen und weiter hinten Eibelshausen und Steinbrücken. Idyllische Ortschaften, die sich auf die Nachtruhe vorbereiten. Am Horizont, von der einbrechenden Dämmerung sukzessive eingedunkelt und verschlungen, die Windräder des Siegerlandes.
Dem Betrachter stockt der Atem. Die Perfektion der Schöpfung wird hier offensichtlich. Und genau das ist die Bühne, die die vereinigten evangelischen Kirchengemeinden von Hirzenhain und Simmersbach schon im vergangenen Jahr nutzten und bespielten, um daselbst einen Mitsommernachts-Gottesdienst zu zelebrieren. Die Aktion war 2020 Corona-bedingt aus der Not geboren worden. Andachten in geschlossenen Kirchenräumlichkeiten waren damals obsolet. Also wich man ins Freie aus, an den berühmten „Hang“.
Die Resonanz war überwältigend. Hunderte von Besuchern fanden sich ein, nahmen in gebührendem Pandemie-Abstand voneinander auf den mitgebrachten Campingstühlen Platz und wurden Zeuge einer Messe, wie es sie in der 751-jährigen Geschichte Hirzenhains so noch nie gegeben hatte. Ein Ambiente, das Dichter, so sie denn da gewesen wären, zu poetischen Höchstleistungen animiert hätte.
Pardon: Es waren, auch wenn aufrechte Theologen diese Wortwahl scheuen mögen, „magische“ Momente. Und wer, bitteschön, will behaupten, dass selbige nicht reproduzier- und wiederholbar wären? Deshalb: Auf ein Neues! Klappe, die Zweite.
Am gestrigen Donnerstag (24. Juni) war Johannistag. Jener Tag, an dem Johannes, der Täufer, einst das Licht der Welt erblickte. Er gilt als der erste Christ. Und er war der erste, dem das Evangelium verkündigt wurde. Er war auch der erste, der es selbst verkündete. Von ihm hat sich, nebenbei bemerkt, auch Jesus taufen lassen. Daran möchten die beiden hiesigen Kirchengemeinden erinnern. Wenn auch einen Tag zeitversetzt.
By the way: Der Johannistag am 24. Juni markiert zugleich den Anfang des Sommers und den Höhepunkt in der Jahresmitte. Was Johannes, der Täufer, einst über Jesus sagte, spiegelt sich im weiteren Jahreslauf wider: „Jesus, muss wachsen, ich aber – Johannes – muss abnehmen“.
Eindrucksvoll: Im letzten Licht der untergehenden Sonne konzertieren die vereinigten Posaunenbläser aus Hirzenhain und Simmersbach am Hirzenhainer Nord-West-Hang. Foto: Burkhard Werner
Seit der frühen Christenheit werden der Rhythmus des Jahres und die Geschichte des Wirkens Gottes in dieser Welt zusammengebracht und in Beziehung gesetzt. Nach dem Johannis-Tag werden die Tage wieder kürzer (Sommer-Sonnen-Wende). Die Ernte von Rhabarber- und Spargel geht zu Ende. Der Johannestag markierte den Beginn der Heuernte und den zweiten Schnitt an Hecken und Bäumen. Johannis hat auch Pflanzen und Tieren zum Namen verholfen: Johanniskraut, Johannisbeere, Johanniskäfer usw.
Zurück in die Gegenwart, ins Hier und Jetzt. Am heutigen Freitag (25. Juni) ist der berühmte Hirzenhainer Segelflieger-Hang erneut und zum zweiten Male Kulisse eines weit und breit einzigartigen Open-Air-Gottesdienstes, einer Mit-Sommer-Andacht, die es in diesem Form und vor einer solchen Kulisse nirgends sonst geben dürfte. Beginn: 21 Uhr. Musikalische Fußstapfen wollen dabei die (vereinigten) Posaunenchöre aus Hirzenhain und Simmersbach unter der Leitung von Martin Eizenhöfer und Torsten Reh hinterlassen. Ortspfarrer Michael Brück ist für die Liturgie zuständig, sein Amtsbruder Eberhard Hoppe hält die Predigt. Auf Matthias Schmidt, Heiko Holighaus und Thomas Hermann lastet die Verantwortung, dass technisch, lichtbildnerisch und akustisch alles klappt. Aber das dürften die Jungs schon hinkriegen. Möge das Wetter auch diesmal mitspielen! Sehen wir uns?